Länder noch säumig

Flüchtlingswelle: Täglich schon 100 Asylanträge

Österreich
10.11.2014 16:55
Die Flüchtlingswelle aus dem Bürgerkriegsland Syrien reißt nicht ab. Seit Juli gehen in Österreich pro Woche mehr als 700 Asylanträge ein - und weiterhin sind die Länder weit davon entfernt, die vereinbarten Quoten zu erfüllen. Unterdessen legt die FPÖ im Polit-Streit um das überfüllte Lager Traiskirchen (NÖ) noch einmal nach.

Während es von allen Seiten Rücktrittsforderungen gegen den niederösterreichischen FPÖ-Chef Christian Höbart hagelt - er hatte auf seiner Facebook-Seite Asylwerber als "Erd- und Höhlenmenschen" bezeichnet -, beklagt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache die "heuchlerische Empörungsmaschine". Gleichzeitig nannte er Höbarts Wortwahl allerdings "ausgesprochen unpassend und überspitzt".

Dennoch wird Strache am Donnerstag bei einer geplanten FPÖ-Kundgebung gegen die "Überfüllung" des Lagers Traiskirchen teilnehmen und dort auch eine Rede halten. Das "Dauer-Chaos rund um dieses Lager" sei "unverzüglich zu beenden", so der FP-Chef. Höbart selbst legte am Montag noch einmal nach: Er blieb bei seiner Kritik und erklärte, dass die Stadt von "gewissen" Asylwerbern "vermüllt" werde.

85 Prozent Steigerung im Oktober
Traiskirchen platzt nach wie vor aus allen Nähten, weil die Bundesländer die vereinbarten Quoten noch immer nicht erfüllen und pro Woche 700 bis 800 Asylanträge eingehen. Allein im Oktober gab es eine Steigerung von 85 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat im vergangenen Jahr. "Neun von zehn Antragstellern bekommen Asyl, weil sie aus Syrien stammen. Diese Menschen brauchen Schutz", heißt es aus dem Innenministerium.

Das Ministerium gibt sich zuversichtlich, dass die Versprechen der Länder bis Ende Jänner eingehalten werden. Allerdings fehlen derzeit noch Hunderte Betreuungsplätze (siehe Grafik). Bei der Landeshauptleutekonferenz Anfang kommender Woche wird der Streit weitergehen.

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