Europaweit wird nur in Deutschland noch mehr gemietet als in Österreich. Alle anderen EU-Staaten hätten eine deutlich ausgeprägtere Eigentumsstruktur, so die Statistik Austria. Mietverhältnisse gibt es vor allem in großen Städten. Während das Burgenland einen Eigentumsanteil von 76 Prozent hat, weise Wien einen in etwa ebenso hohen Mietanteil von 78 Prozent aus. In der Bundeshauptstadt leben nur 19 Prozent der Haushalte in Eigentumswohnungen oder -häusern.
Hierzulande spiele der soziale Wohnbau eine wesentliche Rolle, erklärte Pesendorfer. "Der in Österreich hohe Anteil an geförderten Mietwohnungen ist in jedem Fall einzigartig." Zwei von zehn Österreichern wohnten in einer Gemeinde- oder Genossenschaftswohnung. Diese Struktur stärke die Kaufkraft der heimischen Haushalte.
Betriebskosten und Nettomieten gestiegen
Insgesamt lag die durchschnittliche Hauptmiete inklusive Betriebskosten in Österreich 2013 bei 6,7 Euro je Quadratmeter. Doch nicht nur die gestiegenen Betriebskosten schlagen sich zu Buche: "In den vergangenen fünf Jahren haben wir einen Anstieg der Nettomieten von 3,4 Prozent gehabt, was doch deutlich über der Inflationsrate liegt", betonte Pesendorfer. Der durchschnittliche Betriebskostenanteil liege bei 29 Prozent, sagte die Hauptautorin der Wohnstudie, Vlasta Zucha.
Am stärksten verteuerte sich seit 2009 das Wohnen in den nicht geförderten, privat vermieteten Wohnungen - mit einem Plus von 17,2 Prozent auf 7,8 Euro je Quadratmeter. Wesentlich geringer, aber immer noch stark spürbar, fiel der Anstieg bei Gemeindewohnungen (plus 8,3 Prozent auf 5,8 Euro) und Genossenschaftswohnungen (plus 10 Prozent auf 6 Euro) aus.
Österreicher geben mehr Geld für Wohnen aus
Die österreichischen Haushalte leben der statistischen Erhebung zufolge durchschnittlich auf 100 Quadratmetern - bei Eigentumswohnungen liegt der Schnitt bei 84 m2, bei Hauseigentum bei 140 m2 und bei Gemeindewohnungen bei 61 m2.
Der Anteil der Wohnkosten am verfügbaren Haushaltseinkommen lag 2013 statistisch gesehen bei 25 Prozent: "Ein Viertel des Haushaltseinkommens geben die Österreicher für das Wohnen aus - der Anteil ist in den vergangenen fünf Jahren um 2 Prozentpunkte gestiegen", so Pesendorfer. Mit einem Anteil von 28 Prozent am stärksten belastet sind die Mieter von privaten, nicht geförderten Wohnungen.
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