Rechnung zugestellt

Rettungseinsatz kostet Höhlenforscher 150.000 Euro

Österreich
01.11.2014 10:00
Jenem polnischen Höhlenforscher, der Mitte August aus der Jack-Daniel's-Höhle im Salzburger Tennengebirge gerettet wurde, flattert nun eine gewaltige Rechnung ins Haus: Für den Einsatz verrechnet die Gemeinde Abtenau nicht weniger als 150.000 Euro.

182 Helfer waren Mitte August im Einsatz, als ein polnischer Forscher in der Jack-Daniel's-Höhle im Tennengebirge in der Tiefe festsaß. Eine vorbildliche Rettungskette wurde sofort organisiert und umgesetzt: Höhlen- und Bergrettung, die bayrische Bergwacht, Polizei, Feuerwehr, Mitarbeiter der Gemeinde Abtenau - sie alle ermöglichten die schnelle Rettung.

Der Rettungstrupp mit dem Polen erreichte nach 48 Stunden den Höhleneingang. Er wurde in der Nacht mit einem Heereshelikopter nach Salzburg geflogen und dort noch eine Woche auf der Unfallchirurgie der Landeskliniken versorgt.

Jetzt bekommt der Pole Post aus Salzburg. "Wir bündeln bei uns die Rechnungen von allen Beteiligten", informiert der Abtenauer Bürgermeister Johann Schnitzhofer über Gesamtkosten von rund 150.000 Euro. Die Rechnung wird dieser Tage zugestellt.

Unklarheit über Versicherung des Polen
Ob der Pole tatsächlich eine gute Versicherung hat, kann niemand bestätigen. "Wir hoffen, dass es so ist", so Höhlenrettungsleiter Helmut Obermair. "Grundsätzlich sind die polnischen Kollegen gut versichert. Wir hatten vor ein paar Jahren schon einmal einen Einsatz am Steinernen Meer. Da war es ähnlich." Seine 28 Kräfte starke Truppe verrechnet rund 30.000 Euro.

"Der Bergrettungs-Stundensatz plus zwei Euro, weil wir noch höhere Materialkosten haben", so der Höhlenrettungschef. Dazu kommen Bergrettung und Bergwacht. Das Spital hat noch eine weitere Rechnung offen. Und der Aufwand der Gemeinde schlägt sich mit rund 10.000 Euro zu Buche. "Wir verrechnen nur das Material, was vor allem Verpflegung war. Die Arbeit war ehrenamtlich", erklärt Bürgermeister Schnitzhofer.

Forderung nach verpflichtender Versicherung
Ob die Rettungskräfte auf ihren Kosten sitzen bleiben, wird sich weisen. Die Forderung einer verpflichtenden Versicherung für Höhlenforscher wurde rund um den Einsatz immer lauter.

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