Polizei-Großeinsatz

Mexiko: 10.000 suchen nach verschleppten Studenten

Ausland
31.10.2014 09:26
Die Suche nach jenen Studenten, die Ende September in der Stadt Iguala im Südwesten Mexikos verschleppt worden waren, nimmt immer größere Dimensionen an. Wie die Behörden am Freitag mitteilten, fahnden inzwischen insgesamt bereits mehr als 10.000 Polizisten nach den Vermissten. Zum Einsatz kommen dabei auch Hunde- und Pferdestaffeln, Hubschrauber, Drohnen und sogar Taucher.

Nach ihrer Entführung sind die Studenten vermutlich Mitgliedern der kriminellen Organisation "Guerreros Unidos" übergeben worden. Den Einsatz gegen die jungen Leute soll Bürgermeister Jose Luis Abarca angeordnet haben. Nach dem mutmaßlichen Drahtzieher der Tat wird mittlerweile auf der ganzen Welt gefahndet. Auch Interpol sei eingeschaltet worden, sagte der Chefermittler der Generalstaatsanwaltschaft, Tomas Zeron.

Bürgermeister soll hartes Vorgehen angeordnet haben
Der Fall hat ein Schlaglicht auf die engen Verbindungen zwischen Politikern, Polizisten und Verbrechern in Mexiko geworfen: Bürgermeister Abarca soll das harte Vorgehen gegen die Studenten angeordnet haben, offenbar um zu verhindern, dass sie eine Rede seiner Frau stören. Diese gilt wiederum als führendes Mitglied der Guerreros Unidos.

Bei der Suche nach den Studenten nahe der Ortschaft Cocula kam bisher ein Bundespolizist ums Leben. Nähere Angaben zum Tod des Beamten machte Regierungssprecher Eduardo Sanchez zunächst nicht.

Bisher seien auf der Mülldeponie, zu der Verdächtige die Ermittler geführt hatten, keine menschlichen Überreste entdeckt worden, sagte Zeron. Nahe Iguala fanden die Ermittler bereits 38 Leichen. Bei ihnen handelt es sich ersten Untersuchungsergebnissen zufolge allerdings nicht um die Vermissten.

Massiver Druck aufs Innenministerium
Innenminister Miguel Angel Osorio Chong räumte ein, dass das Verschwinden der jungen Leute die Regierung von Präsident Enrique Pena Nieto in eine unangenehme Lage bringe. "Wir sind wirklich in einer schwierigen Situation. Wir müssen die Sicherheit in Guerrero gewährleisten und dafür sorgen, dass solche bedauerlichen Ereignisse nicht wieder vorkommen", sagte er. Zuvor hatten Angehörige der Vermissten der Regierung ihr Misstrauen ausgesprochen. "Der Staat tut angeblich alles, aber wir haben nichts", sagte ein Sprecher.

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