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Apple-Boss Tim Cook: "Bin stolz, schwul zu sein"

Elektronik
30.10.2014 13:53
Apple-Boss Tim Cook hat sich in einem sehr persönlichen Kommentar im Wirtschaftsmagazin "Businessweek" als schwul geoutet und sich für die Rechte Homosexueller stark gemacht. Er habe seine sexuelle Orientierung zwar nie an die große Glocke hängen wollen, glaube aber, dass sein Outing ein wichtiges Zeichen sei, so Cook. Im Kommentar schreibt er sogar, einer Minderheit anzugehören, habe ihn womöglich zu einem besseren Apple-Geschäftsführer gemacht.

Während seiner gesamten Berufslaufbahn habe er versucht, ein Mindestmaß an Privatsphäre aufrechtzuerhalten, schreibt Cook in seinem Kommentar. Bislang sei ihm stets ein Hauptanliegen gewesen, Apple und seine Produkte in den Vordergrund zu stellen und sich selbst in den Hintergrund. "Es ist mir aber bewusst geworden, dass mein Bedürfnis persönlicher Privatsphäre mich davon abgehalten hat, etwas viel Wichtigeres zu tun", so Cook. Und jetzt will der Apple-Chef mit seinem Outing für die Rechte von Minderheiten einstehen.

Cook sprach nie öffentlich über Sexualität
Im Kommentar schreibt Cook von seinen Erfahrungen bei Apple. "Vielen Menschen gegenüber bin ich seit Jahren offen, was meine sexuelle Orientierung angeht. Jede Menge Kollegen bei Apple wissen, dass ich schwul bin, und es scheint keinen Unterschied dabei zu machen, wie sie mich behandeln", schreibt Cook. Er habe nie seine Sexualität verleugnet, sie aber auch nicht öffentlich thematisiert. Bis jetzt: "Ich bin stolz, schwul zu sein, und betrachte schwul zu sein als eines der größten Geschenke, die Gott mir gegeben hat", schreibt Cook.

Mehr Empathie durch Homosexualität
Seine sexuelle Orientierung habe ihm ein besseres Verständnis dafür vermittelt, wie es sei, einer Minderheit anzugehören, und wie sich Menschen in anderen Minderheiten Tag für Tag fühlen. Sie habe ihn empathischer gemacht und insgesamt zu einer reicheren Lebenserfahrung beigetragen. Tatsächlich helfe ihm seine Homosexualität sogar dabei, ein besserer Apple-Chef zu sein, glaubt Cook: "Es hat mir die Haut eines Nashorns verliehen, was ganz praktisch ist, wenn man der Chef von Apple ist."

Cook kritisiert Ungleichbehandlung
Der Apple-Boss nutzt seinen Kommentar, um Erfolge im Kampf um Gleichberechtigung – etwa die Möglichkeit der Heirat für Homosexuelle – hervorzuheben. Er kritisiert jedoch, dass diese Gleichberechtigung noch nicht weit genug gehe. "Es gibt noch in der Mehrheit der Staaten Gesetze, die es Arbeitgebern erlauben, Menschen bloß wegen ihrer sexuellen Orientierung zu feuern. Es gibt viele Orte, an denen Landbesitzer Mieter vor die Tür setzen, weil sie schwul sind. Oder an denen wir davon abgehalten werden können, kranke Partner zu besuchen und an ihrem Schicksal teilzuhaben. Unzählige Leute, insbesondere Kinder, sind jeden Tag mit Angst und Missbrauch wegen ihrer sexuellen Orientierung konfrontiert", so Cook.

Outing soll anderen Kraft geben
Cook sagt, er betrachte sich nicht als Aktivist, glaube aber, dass sein Outing anderen helfen könne. "Wenn es jemandem, der mit sich kämpft, hilft, sich klar zu werden, wer er oder sie ist, wenn der Apple-Chef schwul ist, oder es jemandem Genugtuung verschafft, der sich allein fühlt, oder es Menschen dazu inspiriert, auf ihre Gleichberechtigung zu bestehen, dann ist das den Preis meiner eigenen Privatsphäre wert", schreibt Cook. Er wolle mit seinem Outing ein Zeichen setzen: "Ein Teil des sozialen Fortschrittes ist es, zu verstehen, dass eine Person sich nicht nur über ihre Sexualität, ihre Rasse oder ihr Geschlecht definiert. Ich bin Ingenieur, Onkel, Naturliebhaber, Fitness-Fanatiker, ein Sohn des Südens, ein Sport-Fan und viele andere Dinge." Und auch das mache die Person Tim Cook aus.

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