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Nordkorea: Fotos zeigen wahres Leben auf dem Land

Ausland
28.10.2014 13:04
So offen wie nie zuvor zeigen neue Fotos das wahre Leben auf dem Land in der abgeschotteten Diktatur Nordkorea, abseits aller Propaganda-Bilder. Eine Woche lang durften ein Journalist und ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP durch das Land reisen. 2.150 Kilometer waren sie im Geländewagen unterwegs - zum Teil in Gegenden, die nie zuvor ein ausländischer Pressevertreter gesehen hatte.

Die Reise habe im Juni stattgefunden und sei nach nordkoreanischen Vorgaben gestaltet worden, berichten Eric Talmadge, Bürochef der AP in Pjöngjang, und Fotograf David Guttenfelder nun, da die Fotos veröffentlicht wurden (oben weiterklicken). Es sei immer ein Aufpasser dabei gewesen und Fotos von Militärpersonal oder Checkpoints seien verboten gewesen, genau wie der Kontakt mit den Einheimischen und das Abweichen von der vorab festgelegten Strecke.

Dass das Regime den Roadtrip überhaupt erlaubte, liegt am Berg Paektusan samt kristallklarem See. Bekannt ist die Region für ihre Naturschönheiten, doch in Nordkorea noch mehr, weil sie als Wiege der nordkoreanischen Revolution gilt. Die Behörden planen dort Dutzende neue Tourismuszonen, wofür die Bilder der beiden Pressevertreter werben sollen.

Nordkorea als Terra incognita
Und tatsächlich habe das Land viel zu sagen gehabt, so Talmadge - auch ohne die Möglichkeit des Kontakts mit den Einwohnern. Beeindruckend sei zum Beispiel die absolute Dunkelheit bei Nacht, wie sie - umgeben von den zahllosen Lichtern der asiatischen Nachbarn - auch auf Satellitenbildern immer wieder auffällt. "Vielleicht mehr als jeder andere bewohnte Ort der Erde ist Nordkorea Terra incognita", beschreibt Talmadge - unerforschtes Gebiet.

Üblicherweise fliege man in die Gegend, so Talmadge, doch ihm und Guttenfelder sei eine Ausnahmegenehmigung erteilt worden, die Strecke binnen einer Woche mit einem Jeep zu absolvieren. 2.150 Kilometer seien sie unterwegs gewesen - in einem Land mit einem Straßennetz von gerade einmal 25.000 Kilometern, davon nur 724 betoniert, bei 120.538 Quadratkilometern Größe. Zum Vergleich: Österreich mit 83.878 Quadratkilometern verfügt über 124.590 Kilometer Straßennetz.

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