Behörden untätig?

Schwere Vorwürfe gegen Pferdehalter in Vorarlberg

Tierecke
22.10.2014 11:56
Der Tierschutzverein Rankweil erhebt schwere Vorwürfe gegen die Betreiber eines Pferdestalls in Vorarlberg und den zuständigen Amtstierarzt: Videoaufnahmen zeigen vollkommen abgemagerte und verwahrloste Pferde, die zu allem Überfluss sogar noch für Reitstunden eingesetzt werden. Ein Schimmel soll an der Verwahrlosung bereits gestorben sein. Für den zuständigen Amtstierarzt handelt es sich bei den Vorwürfen allerdings um "dramatische Hetze".

Das Video des Tierschutzvereins Rankweil lässt wohl keinen Tierfreund kalt: Es zeigt Pferde, die so abgemagert sind, dass man jede einzelne Rippe erkennen kann. Der Schweif eines Tieres ist mit Dreck verklebt. Ein Schimmel lässt sich zum Sterben in seiner Box nieder - ganz alleine, ohne tierärztliche Hilfe. Hasen drängen sich in viel zu kleinen Gehegen. Alle Aufnahmen stammen laut Verein von einem Pferdestall in Trost in Vorarlberg - und die Behörden sollen trotz zahlreicher Beschwerden untätig bleiben, so der Vorwurf.

SPÖ: "Behördlich legitimierte Tierquälerei"
Der Fall erregte mittlerweile sogar die Aufmerksamkeit der Politik. Die Zustände in dem Stall bezeichnete SPÖ-Tierschutzsprecherin Gabi Strickler-Falschlunger als "behördlich legitimierte Tierquälerei", so die "Vorarlberger Nachrichten". Für das Pferd als Fluchttier sei es eine Qual, ohne Schmerzmittel "verrecken" zu müssen. Auch die Grüne Abgeordnete Nina Tomaselli stellte die tierärztlichen Kontrollen mittlerweile öffentlich in Frage.

Amtstierarzt verortet Hetzkampagne
Für den zuständigen Feldkircher Amtstierarzt Oswald Kessler ist die Aufregung aber nur eine "dramatische Hetzjagd" und nicht gerechtfertigt, wie die "Vorarlberger Nachrichten" weiter berichten. Der Pferdehalter habe behördliche Auflagen bereits erfüllt, die Videoaufnahmen von dem sterbenden Schimmel sei lediglich eine ungünstige Momentaufnahme, so Kessler: "Das Pferd ist einfach an Altersschwäche gestorben, ein natürlicher Tod."

Flugblätter sollen Eltern von Reitschülern aufklären
Der Tierschutzverein Rankweil will jedoch noch nicht aufgeben: Eine Flugblattaktion soll vor allem Eltern in der Umgebung über die Zustände auf den Pferdehof aufklären. Jeder, der sein Kind auf solch schwachen Tieren reiten lässt, mache sich mitschuldig, so Obfrau Michaela Bonmassar zur "Pferderevue". Auch wenn nicht alle Pferde in einem solch schlechten Zustand seien wie die Tiere im Video, müsse man dennoch dringend handeln.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele