Ebola bekämpft

Spanische Krankenschwester hat Krankheit besiegt

Ausland
20.10.2014 06:32
Die an Ebola erkrankte spanische Krankenschwester hat das Virus offenbar besiegt: Ein erster Test bei Teresa Romero sei am Sonntag negativ gewesen, teilte die Regierung in Madrid mit. Es müsse aber noch ein zweiter Test abgewartet werden, um sie als geheilt zu betrachten. In Luxemburg beraten am Montag die EU-Außenminister neben weiteren Themen über das europäische Vorgehen gegen die Epidemie.

Die 44-jährige Pflegerin war der erste Mensch, der sich im Zuge der jüngsten Ebola-Epidemie außerhalb von Afrika mit dem tödlichen Virus infiziert hatte. Sie war Anfang Oktober in die Madrider Klinik eingeliefert worden, wo sie selbst arbeitete. Im August und September starben dort zwei spanische Missionare nach ihrer Rückkehr aus Westafrika an Ebola.

Fehler beim Ablegen der Schutzkleidung - Klage droht
Mit dem gefährlichen Virus infizierte sich Romero ersten Erkenntnissen zufolge, als sie beim Ablegen ihrer Schutzkleidung ihr Gesicht aus Versehen mit einem infizierten Arbeitshandschuh berührte. Umso glücklicher zeigte sich am Sonntag ihr Ehemann nach dem ersten negativen Test: "Ich bin sehr glücklich, denn wir können sagen, dass Teresa die Krankheit besiegt hat", erklärte Javier Limon.

Limon steht gemeinsam mit 14 weiteren Menschen, die vor der Diagnose Kontakt zu der Krankenschwester gehabt hatten, in der Klinik weiter unter ärztlicher Beobachtung. Die Inkubationszeit für das Virus beträgt 21 Tage. Der Zustand der Krankenschwester entwickle sich positiv, teilte das Krankenhaus mit.

Ihr Ehemann gab trotz seiner Freude bekannt, dass er die Behörden verklagen will. "Ich werde vor Gericht beweisen, dass die Bewältigung der Ebola-Krise ein großes Pfuschwerk war. Ich werde meinen letzten Blutstropfen dafür hergeben, Teresas Ehre und Würde zu verteidigen", kündigte der Mann an. Einzelne Politiker hatten nach dem Bekanntwerden der Infektion der 44-Jährigen indirekt eine Mitschuld gegeben.

Angst in Europa: Plakate informieren in Österreich über Ebola
Die Angst vor Ebola war jüngst auch in Europa und in den USA gestiegen, nachdem Patienten, die sich in Westafrika infiziert hatten, zur Behandlung ausgeflogen worden waren. Die EU-Außenminister wollen in Luxemburg unter anderem über die Beschaffung von Spezialflugzeugen für die Evakuierung von ausländischem Hilfspersonal, das sich beim Einsatz in Westafrika mit Ebola infiziert hat, beraten.

Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser sieht Österreich "gut vorbereitet" und "sehr wachsam", sollte sich Ebola in Europa ausbreiten. In der ORF-Sendung "Im Zentrum" kündigte Oberhauser am Sonntagabend an, dass an den heimischen Flughäfen und Bahnhöfen ab Montag mit mehrsprachigen Plakaten über Ebola und MERS ("Middle Eastern Respiratory Syndrome") informiert werden soll.

Die Plakate werden drei Fragen enthalten, mit denen jeder Reisende seine persönlichen Risiken einer Erkrankung abschätzen und im Bedarfsfall Hilfestellung erhalten soll. Zu diesem Zweck wird auch eine Notfall-Telefonnummer eingerichtet, kündigte Oberhauser an.

Krankenhaus in Texas entschuldigt sich
Das Krankenhaus im US-Bundesstaat Texas, wo sich zwei Krankenschwestern mit dem Virus infiziert hatten, bat unterdessen um Entschuldigung für "Fehler im Umgang mit dieser schwierigen Herausforderung". Der Liberianer Thomas Eric Duncan, der das Virus aus seinem Heimatland in die USA eingeschleppt hatte, war nach seiner Behandlung gestorben. Duncans Symptome seien ursprünglich nicht sofort richtig eingeordnet worden, erklärte das Krankenhaus. "Das tut uns sehr leid."

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