Knalleffekt

Fall Bakary J. wird jetzt neu beleuchtet

Österreich
18.10.2014 20:39
Knalleffekt im Fall Bakary J.: Also in jener Polizeiaffäre, die 2006 als "Lagerhallen-Folter" in die Kriminalgeschichte eingegangen ist. Damals misshandelten drei WEGA-Polizisten einen Schubhäftling in einer Wiener Lagerhalle, nachdem sich dieser der Abschiebung widersetzt hatte. Die drei entlassenen Uniformierten stellten nun den Wiederaufnahme-Antrag!

Blenden wir zurück: Vor acht Jahren sollte der Gambier Bakary J. nach zwei Jahren Haft wegen eines Drogendeliktes abgeschoben werden. Der 32-Jährige tobt am Flughafen dermaßen, dass sich der belgische Pilot weigert, den Afrikaner mitzunehmen. Auf der Rückfahrt ins Polizeigefängnis bleiben die drei WEGA-Beamten in einer Lagerhalle in Wien-Leopoldstadt stehen.

Sie rufen einen vierten Polizisten an, der Schmiere steht, während seine Kollegen Bakary J. malträtieren. Er erleidet eine Unzahl an Verletzungen. Erst eine Woche danach wird der Fall - nicht zuletzt durch ein Handyfoto, das seine damalige Frau bei einem Besuch gemacht hatte und auch in der "Krone" veröffentlicht wurde - bekannt.

Wiens Polizeiführung unter Karl Mahrer sorgt für lückenlose Aufklärung: Bakary J. werden 110.000 Euro zugesprochen. Die drei Hauptschuldigen werden aus dem Polizeidienst entlassen.

Mittlerweile will das Folteropfer weitere 375.000 Euro sowie monatlich 1.000 Euro Pension erkämpfen. Gleichzeitig brechen nun auch drei der vier WEGA-Beamten ihr Schweigen: Sie erzählen, wie sie vom "Dienstgeber zu entsprechenden Geständnissen gedrängt wurden". Zudem werfen ein neues Gutachten sowie die Protokolle von Polizeiamtsärzten ein neues Licht auf die Verletzungen von Bakary J.

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