CIA warnt:

Bewaffnung von Rebellen selten erfolgreich

Ausland
15.10.2014 21:39
Der US-Geheimdienst CIA ist nach Angaben der "New York Times" in einer Studie zu dem Schluss gekommen, dass die Bewaffnung von Rebellen selten zum Erfolg führt. Diese Erkenntnis habe zu verstärkter Skepsis bei Regierungsmitgliedern gegen eine Unterstützung syrischer Oppositionskämpfer geführt, berichtete die Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf aktive und frühere Beamte.

Demnach ist die geheime Studie eine von mehreren, die 2012 und 2013 in Auftrag gegeben wurden - inmitten der Debatte innerhalb der Regierung über eine Einmischung in den syrischen Bürgerkrieg. Das Ergebnis der Untersuchungen sei dann dem Weißen Haus vorgelegt worden.

Die Kernaussage: Viele frühere Versuche der CIA, heimlich ausländische Kräfte zu bewaffnen, hätten minimale Auswirkungen auf den langfristigen Ausgang eines Konflikts gehabt. Die Aktionen seien sogar noch wirkungsloser gewesen, wenn die bewaffneten Milizen ohne jede direkte Unterstützung durch amerikanische Bodentruppen gekämpft hätten.

CIA bewaffnete immer wieder Aufständische
Die CIA hat in ihrer 67-jährigen Geschichte wiederholt Aufständische in allen Teilen der Welt bewaffnet - von Angola über Nicaragua bis hin zu Kuba. Dem Bericht zufolge gab US-Präsident Barack Obama trotz der Studie bereits im April 2013 der CIA die Genehmigung, auf einer Basis in Jordanien ein Programm zur Bewaffnung der Rebellen zu beginnen.

Nach einem kürzlich gefassten Beschluss sollen außerdem bis zu 5.000 Aufständische jährlich für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ausgebildet werden. Den Einsatz von Bodentruppen schließt Obama aber bislang aus.

US-Luftangriffe in Syrien zeigen Wirkung
Die Luftangriffe auf Stellungen der Dschihadistengruppe in Syrien zeigen unterdessen offenbar Wirkung. Das Pentagon bezeichnet den Einsatz fortan als "Operation Inherent Resolve" (etwa: Operation natürliche Entschlossenheit). Die IS-Offensive auf die Kurdenhochburg Kobane an der Grenze zu Syrien wurde am Mittwoch spürbar gebremst, die Kurden konnten nach Informationen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zwei Stellungen im Norden Kobanes zurückerobern, wo sich die Kämpfe am Mittwoch auf den Osten der Stadt konzentrierten.

Ein AFP-Reporter auf der türkischen Seite der Grenze berichtete von mindestens vier neuen US-Luftangriffen. Nach Angaben des US-Militärs flogen Kampfflugzeuge der USA und ihrer Verbündeten am Dienstag und Mittwoch 18 Luftangriffe vor allem nahe Kobane. Mit der Angriffswelle sei der IS-Vormarsch offenbar verlangsamt worden, teilte das US-Militärkommando Centcom mit.

Engere Zusammenarbeit mit Russland
Mit Russland wollen die USA im Kampf gegen den IS künftig enger zusammenarbeiten. Beide Seiten hätten vereinbart, ihre Geheimdienstkooperation zu verstärken, sagte US-Außenminister John Kerry nach einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow am Dienstag in Paris. Kerry betonte, es werde geprüft, ob Russland mehr im Kampf gegen den IS tun könne. Lawrow habe seine Bereitschaft erkennen lassen, mit Waffen oder möglicherweise bei der Ausbildung zu helfen.

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