Die neuen Trends

Kampf den Fettzellen: Was hilft wirklich?

Gesund
17.10.2014 15:45
Mit den Fettpölsterchen ist das ja so eine Sache: Sie garantieren seit der Urzeit unser Überleben, heutzutage nehmen sie aber durch den modernen Lebensstil meist überhand. Kann man sie wirklich wegschmelzen, einfrieren oder zerplatzen lassen?

Weibliche Formen entsprechen natürlich so ganz und gar nicht der Modevorstellung der internationalen Designer. Weshalb in Modemagazinen, auf Werbeplakaten und Hochglanzmagazinen "gephotoshoppt" wird bis zum Gehtnichtmehr. Was heißt: Am Computer werden Silhouetten geformt, die Haut verjüngt und der Bauch abgeflacht, bis das Bild der Idealvorstellung entspricht. Aber was macht der Normalverbraucher? Wer sich nicht mit Dellen und Röllchen abfinden möchte, stößt schnell auf ein schier endloses Angebot an Beauty-Anwendungen.

Besonders im Trend liegt derzeit Kryotherapie oder Kryolipolyse, bei der Fettzellen "einfach eingefroren und abgetötet werden". Dann sollen sie über den Stoffwechsel und Blutkreislauf ausgeschieden werden. Wir haben den Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Dr. Walther Jungwirth aus Salzburg, dazu befragt: "Also prinzipiell ist es nicht möglich, nur spezielle, besondere Körperzellen durch so eine Anwendung zu erfassen – entweder man friert das Gewebe ein oder nicht. Wäre das der Fall, müsste es aber auch zu Durchblutungsstörungen sowie Gewebe- und Nervenschäden kommen."

Im unproblematischen Fall wirkt die Anwendung nicht, die ersten Patienten mit Nebenwirkungen haben Dr. Jungwirth, der auch als zertifizierter Sachverständiger fungiert, aber schon zu Rate gezogen. Ein Herr, der mittels Kälte sein Bauchfett loswerden wollte, klagte danach über Gefühlsstörungen der Haut ("Tagelang war alles taub"), Schmerzen und in Folge sogar mit einer Zunahme des "Schwimmreifens". "Erfrorene Nervenzellen regenerieren sich nicht gut", warnt Dr. Jungwirth.

Fettpölsterchen einfach wegschmelzen lassen?
Und wie steht's mit Hypoxitraining? Noch so ein Trend, bei dem man in einer Vakuumkammer (Unterdruck vom Kopf abwärts) auf einem Hometrainer strampelt. Dabei soll das Fett an den Problemzonen schmelzen. Dazu wird Kalorienreduktion empfohlen, fett- und kohlenhydratreiche Kost – das allein wirkt ja schon. Dr. Jungwirth schreibt die Fettverbrennung schon allein der Bewegung zu und warnt vor Kreislaufproblemen. Auf jeden Fall muss viel Flüssigkeit zugeführt werden.

Wie wäre es also damit, die Fettzellen zum Schmelzen zu bringen? Erhitzen soll die kollagenen Fasern beeinflussen. Die Expertenmeinung: Der Schrumpfeffekt ist, wenn er überhaupt eintritt, nur von kurzer Dauer.

Bleibt wohl nichts anderes übrig, als zur herkömmlichen Methode der Gewichtsminimierung zu greifen – weniger Energie zuführen als verbrennen. Sprich mehr Bewegung und weniger Fast Food. Gezielte Beseitigung von Fettpölstern kann mittels Fettabsaugung erreicht werden, hier handelt es sich aber um einen chirurgischen Eingriff, der ein Vorgespräch und medizinische Kenntnis erfordert. Dr. Jungwirth: "Bei der Liposuction darf nicht überkorrigiert werden, es muss eine Gewebeschicht erhalten bleiben! Vorsicht, eine Gewichtszunahme nach so einem Eingriff verschlechtert das Ergebnis!"

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