Team-WM an Mercedes

Lewis Hamilton siegt beim Grand Prix in Sotschi

Sport
12.10.2014 14:37
Lewis Hamilton hat am Sonntag in Sotschi einen weiteren Schritt in Richtung seines zweiten Formel-1-WM-Titels gemacht. Der Brite baute den Vorsprung auf seinen Mercedes-Stallrivalen Nico Rosberg mit dem vierten Sieg in Serie auf 17 Punkte aus. Mit dem neunten Doppelerfolg der Saison sicherte sich Mercedes bereits drei Rennen vor Schluss auch erstmals den Titel in der Konstrukteurs-WM.

Hamilton profitierte bei der Grand-Prix-Premiere in Russland von einem Rosberg-Fehler in der Anfangsphase. Der Deutsche beschädigte durch ein überhartes Bremsmanöver in der ersten Kurve seine Reifen, musste an die Box und brachte sich dadurch um die Siegchance. "Es tut mir leid, Leute, das war unnötig", entschuldigte sich Rosberg nach dem Rennen über Funk.

"Ein richtig toller Tag" für Mercedes
Mercedes durfte dennoch als erster deutscher Rennstall über den Konstrukteurs-Titel jubeln. "Wir haben sehr lange auf dieses Ziel hingearbeitet", erinnerte Motorsportchef Toto Wolff. "Jetzt ist Mercedes Weltmeister. Wir sind die Besten, das ist ein großartiger Moment." Aufsichtsratschef Niki Lauda zog die Kappe vor seinem Team. "Spannender und besser kann man es nicht machen", meinte Österreichs dreifacher Weltmeister. "Das ist ein richtig toller Tag."

In der Fahrer-WM hat sich Hamilton mit seinem neunten Saisonsieg in Poleposition gebracht. "Wir haben eine großartige Woche gehabt. Russland war sehr gut zu uns", sagte der 29-Jährige, nachdem er aus den Händen von Staatspräsident Wladimir Putin den Siegerpokal entgegengenommen hatte. Es war der 31. seiner Formel-1-Karriere. Der Weltmeister von 2008 egalisierte damit die britische Bestmarke von Nigel Mansell.

Hamilton: "Nico ist stark zurückgekommen"
"Wir haben als Team einen sehr guten Job gemacht. Aber auch Nico ist stark zurückzukommen", betonte Hamilton. Tatsächlich war das Rennen im Olympiapark von Sotschi bei strahlendem Sonnenschein von der Aufholjagd des WM-Zweiten geprägt, der schließlich auch noch Williams-Pilot Valtteri Bottas auf Platz drei verwies.

Rosberg fuhr 52 der 53 Runden mit einem Reifensatz zu Ende. "Meine Reifen waren viereckig", meinte der 29-Jährige nach seinem Fauxpas am Start. "Aber das Auto ist gigantisch." Mercedes könnte damit noch einige Rekorde brechen. Mit neun Doppelsiegen in einem Jahr fehlt nur noch einer auf die McLaren-Bestmarke von 1988. "Wir haben echt gelitten die letzten Jahre", sagte Rosberg. "Jetzt den Sport so zu dominieren, das bedeutet allen sehr viel."

McLaren meldete sich auf dem reifenschonenden Kurs mit den Plätzen vier und fünf durch Jenson Button und Kevin Magnussen zurück. Die Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel kamen hinter Ferrari-Star Fernando Alonso mit über einer Minute Rückstand nicht über die Ränge sieben und acht hinaus. "Viel mehr wäre nicht drinnen gewesen, vielleicht ein bisschen", meinte Vettel etwas resignierend.

Abschiedstournee für Vettel
Die drei ausständigen Rennen in Austin, Sao Paulo und Abu Dhabi (doppelte Punkte) werden für Vettel zur Abschiedsvorstellung. Der 27-Jährige verlässt Red Bull nach vier WM-Titeln mit Saisonende - vermutlich in Richtung Ferrari. Vettel kündigte an, in drei Wochen in Austin auf das Qualifying zu verzichten. Der Weltmeister wird aller Voraussicht nach aus der Boxengasse starten müssen, weil Teile seines Antriebsstranges getauscht werden müssen.

Auch für Vettels Red-Bull-Nachfolger Daniil Kwjat lief es nicht nach Plan. Der Lokalmatador kam trotz Startplatz fünf im Toro Rosso nicht über Rang 14 hinaus. Der Rennstall Marussia trat aus Respekt vor seinem vergangene Woche verunglückten Piloten Jules Bianchi im Heimrennen nur mit einem Auto an. Vor dem Start hatten sich alle Piloten versammelt, um Bianchi ihre Anteilnahme auszudrücken. Putin war da noch nicht an der Strecke. Der Staatschef traf erst während des Rennens ein.

Endstand des Formel-1-Grand-Prix von Russland:
53 Runden a 5,848 km = 309,745 km
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:31:50,744
2. Nico Rosberg (GER) Mercedes +13,657
3. Valtteri Bottas (FIN) Williams +17,425
4. Jenson Button (GBR) McLaren +30,234
5. Kevin Magnussen (DEN) McLaren +53,616
6. Fernando Alonso (ESP) Ferrari +1:00,016
7. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull +1:01,812
8. Sebastian Vettel (GER) Red Bull +1:06,185
9. Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari +1:18,877
10. Sergio Perez (MEX) Force India +1:20,067
11. Felipe Massa (BRA) Williams +1:20,877
12. Nico Hülkenberg (GER) Force India +1:21,309
13. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso +1:37,295
14. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso +1 Runde
15. Esteban Gutierrez (MEX) Sauber +1 Runde
16. Adrian Sutil (GER) Sauber +1 Runde
17. Romain Grosjean (FRA) Lotus +1 Runde
18. Pastor Maldonado (VEN) Lotus +1 Runde
19. Marcus Ericsson (SWE) Caterham +2 Runden
Ausgeschieden: Max Chilton (GBR) Marussia, Kamui Kobayashi (JPN) Caterham. Schnellste Runde: Valtteri Bottas (FIN) Williams in der 53. Runde in 1:40,896 Min. (208,660 km/h Schnitt).

WM-Stand (nach 16 von 19 Rennen):
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 291
2. Nico Rosberg (GER) Mercedes 274
3. Daniel Ricciardo (AUS) Red Bull 199
4. Valtteri Bottas (FIN) Williams 145
5. Sebastian Vettel (GER) Red Bull 143
6. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 141
7. Jenson Button (GBR) McLaren 94
8. Nico Hülkenberg (GER) Force India 76
9. Felipe Massa (BRA) Williams 71
10. Kevin Magnussen (DEN) McLaren 49

Konstrukteurs-WM (nach 16 von 19 Rennen):
1. Mercedes 565 *
2. Red Bull 342
3. Williams 216
4. Ferrari 188
5. McLaren 143
6. Force India 123
7. Toro Rosso 29
8. Lotus 8
9. Marussia 2
Nächstes Rennen: Grand Prix der USA am 2. November in Austin/Texas

Die Fahrer mit den meisten GP-Siegen:
1. Michael Schumacher (GER) 91 GP-Siege
2. Alain Prost (FRA) 51
3. Ayrton Senna (BRA) 41
4. Sebastian Vettel (GER) 39
5. Fernando Alonso (ESP) 32
6. Nigel Mansell (GBR) 31
  Lewis Hamilton (GBR) 31
8. Jackie Stewart (GBR) 27
9. Niki Lauda (AUT) 25
  Jim Clark (GBR) 25

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(Bild: KMM)



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