Kurde twittert

Cahit Storm: Der Kriegsreporter aus dem Chilifeld

Web
10.10.2014 21:20
Er schaut sich Luftangriffe aus nächster Nähe an, postet Fotos von Panzereinschlägen und informiert mehr als 7.000 Follower, was sich im umkämpften Kobane tut: Der IT-Techniker @cahitstorm ist ein moderner Kriegsreporter, denn er sendet seine Tweets aus einem Chilifeld nahe der türkisch-syrischen Grenze.

Dort hält sich der französische Kurde seit Tagen versteckt und bemüht sich, nicht vom türkischen Militär entdeckt zu werden. Follower aus aller Welt schicken Cahit (Kurdisch für: "Das Herz in mir") Pfefferonigrüße: "Halte durch!", "Pass auf dich auf!" Cahit schreibt: "Es ist verrückt. Ich weiß gar nicht, warum mein Account so beliebt ist. Ich habe doch gar nichts gemacht."

"Skorpione, Chili und IS - alle drei brennen mir in den Augen"
Trotz der dramatischen Lage in und um Kobane beweist der Kurde Humor - oder vielmehr Galgenhumor: Er berichtet von "Skorpionen, Chili und Daesh (der arabische Name für 'Islamischer Staat') - alle drei brennen mir in den Augen". Aufgeben will Cahit nicht. Denn er sei schließlich ein Kurde...

Im belagerten Kobane spitzte sich die Situation am Freitagabend weiter zu: IS-Einheiten nahmen das Hauptquartier der kurdischen Verteidigungseinheiten ein, die Dschihadisten kontrollieren nunmehr etwa ein Drittel des Stadtgebiets. Die UNO befürchtet ein Massaker an jenen einigen Hundert Zivilisten, überwiegend alte Menschen, die noch in der Stadt sind (siehe Infobox).

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