Kaspersky warnt:

Cyberkriminelle plündern Bankomaten mit Malware

Web
07.10.2014 11:16
Mithilfe einer Schadsoftware namens "Tyupkin" haben Cyberkriminelle Bankomaten auf der ganzen Welt infiziert und Geldbeträge in Millionenhöhe erbeutet. Interpol habe die betroffenen Mitgliedstaaten gewarnt und unterstütze die laufenden Ermittlungen, teilte der Sicherheitsanbieter Kaspersky, der den Schädling entdeckt hat, am Dienstag mit.

Der Angriff durch die Kriminellen läuft demnach in zwei Phasen ab: Zuerst verschaffen sich die Täter direkten Zugriff zum System des Bankomaten und legen eine bootfähige CD ein, welche die Schadsoftware installiert. Nachdem sie das System neu gestartet haben, befindet sich der infizierte Bankomat unter der Kontrolle der Angreifer.

Nach erfolgreicher Infizierung startet die Schadsoftware eine Endlosschleife und wartet auf Befehle. Damit die Manipulation schwerer zu erkennen ist, akzeptiert "Tyupkin" nur zu bestimmten Zeiten (Sonntag und Montag nachts) Befehle. Während dieser Zeiträume sind die Kriminellen tätig und somit in der Lage, Geld aus den infizierten Automaten zu stehlen.

Ausgeklügelte Arbeitsteilung
Ein Video von Kaspersky (siehe oben) zeigt, mit welchen Methoden die Kriminellen an das Bargeld gelangen. Für jede "Sitzung" werde zunächst eine einzigartige Kombination aus zufälligen Zahlen generiert. Damit werde sichergestellt, dass keine Person außerhalb der kriminellen Gruppierung versehentlich von dem Betrug profitiere, erläuterte Kaspersky.

Anschließend erhalte der Täter, der den Diebstahl ausführt, per Telefon Anweisungen von einem anderen Mitglied der Gruppierung. Dieser Operator kenne den Algorithmus und sei in der Lage, einen Schlüssel für die jeweilige Sitzung auf Basis der angezeigten Nummern zu generieren. Damit werde sichergestellt, dass die Personen, welche das Bargeld stehlen, nicht im Alleingang handelten.

Wurde der Schlüssel korrekt eingegeben, zeige der Bankomat an, wie viel Bargeld in jeder Geldkassette verfügbar sei, und fordere die ausführende Person auf, eine Kassette zu wählen. Danach gebe der Bankomat jeweils 40 Banknoten von der ausgewählten Kassette aus. Laut Kaspersky wurde die Schadsoftware bisher in Bankomaten in Europa, Lateinamerika und Asien entdeckt.

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