Chaotische Szenen
“Kein Dialog”: Proteste in Hongkong arten aus
Die Behörden hätten am Freitag die gegen friedliche Occupy-Demonstranten gerichteten "Gewalttaten der Triaden (krimineller Banden) wissentlich ignoriert", hieß es zur Begründung. Die Studentenvereinigung verdächtigt pekingfreundliche Kräfte, hinter den Angriffen zu stehen. Dabei kam es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Maskierten, Demonstranten und Polizisten. Die Polizei versuchte, die Situation in den Griff zu bekommen. Die Angreifer flüchteten.
Kurz zuvor war es auf der Halbinsel Kowloon im Stadtteil Mong Kok zu Handgreiflichkeiten zwischen Gegnern und Demonstranten gekommen. Auch dort spielten sich chaotische Szenen ab, während die Polizei versuchte, die Situation in den Griff zu bekommen. Einige ältere, aufgebrachte Gegner der Demonstranten riefen: "Geht nach Hause! Geht nach Hause!" Einige zerstörten Zelte und schlugen Demonstranten. "Warum tut ihr das? Warum bereitet ihr Hongkong so viele Unannehmlichkeiten?", riefen Gegner.
Chaotische Szenen auf den Straßen
Auch in der Nacht auf Samstag kam es zu blutigen Zwischenfällen. Die Polizei ging in Mong Kok auf der Halbinsel Kowloon zum Teil mit Schlagstöcken gegen Demonstranten vor, während aufgebrachte Hongkonger weitere Straßen besetzten. Es gab chaotische Szenen. Die Polizei forderte die Massen auf, sich "zum Schutz ihrer eigenen Sicherheit" zu entfernen.
Aus Protest gegen die Angriffe organisierter Schläger auf Demonstranten am Abend waren mehr als Zehntausend Menschen auf die Straße geströmt. Viele waren auch verärgert, weil sie das Gefühl hatten, dass die Polizei nicht energisch genug gegen die Angreifer vorgegangen sei.
Protest gegen Scheindemokratie
Die Demonstranten stemmen sich gegen eine von Peking beschlossene Wahlreform. Zwar soll die Bevölkerung Hongkongs 2017 erstmals direkt einen Verwaltungschef wählen dürfen, jedoch will die chinesische Staatsführung die Bewerber vorab auswählen. Eine Kandidatur von ausgewiesenen Regierungsgegnern wäre damit faktisch unmöglich.
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