Regierungsklausur

6-Punkte-Programm zur Bildung beschlossen

Österreich
27.09.2014 16:01
Die Bundesregierung hat bei ihrer Klausur am Samstag ein sechs Punkte umfassendes Bildungsprogramm beschlossen. Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (Bild) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner gaben bei der abschließenden Pressekonferenz auch die Gründung einer Bildungsreformkommission bekannt. Diese soll rasch ihre Arbeit aufnehmen und strategische Bildungsziele erarbeiten.

Die Punkte aus dem Bildungspapier sind großteils bekannt und betreffen unter dem Schlagwort "Schulstart neu" etwa die Übergangsphase vom Kindergarten in die Volksschule. Laut Heinisch-Hosek sollen Kinder von fünf bis sieben Jahren besser vom Kindergarten in die Schule begleitet werden. In einem Stufenplan wird die Schuleingangsphase 2014/15 an 35 Standorten erprobt und evaluiert. Flächendeckend soll diese Maßnahme im Schuljahr 2016/17 umgesetzt werden.

Bekannt sind die 45 Millionen Euro für die Sprachförderung: Hier werden vom Bildungsministerium jährlich 25 Millionen Euro in Sprachförderkurse an Schulen investiert, vom Außen- und Integrationsministerium sind es 20 Millionen jährlich für die Sprachförderung im elementarpädagogischen Bereich im Rahmen einer 15a-Vereinbarung. "Die Bildungssprache Deutsch soll möglichst früh von den Kindern beherrscht werden", erklärte Heinisch-Hosek. Der "Österreichische Leseplan" soll die Leseförderung forcieren und sicherstellen, dass sich Österreich beim nächsten PISA-Test verbessert.

Schulautonomie soll gestärkt werden
Gestärkt werden soll die Schulautonomie, was den Einrichtungen etwa ein eigenes Profil sowie personelle und zeitliche Autonomie ermöglichen soll. Konkret soll es etwa die Möglichkeit geben, Stunden zu blocken - was eine flexiblere Pausengestaltung und ein Abgehen von der starren 50-Minuten-Einheit beinhaltet.

Bis 2018/19 werden 800 Millionen Euro in den Ausbau ganztägiger Schulformen investiert, bis dahin soll für jedes dritte Kind ein Schulplatz zur Verfügung stehen. Für die Ganztagsschule gibt es nun eine "Qualitätsoffensive", so sollen etwa Kriterien für die Qualität der Freizeit und Lernzeit festgelegt werden. Die tägliche Bewegungseinheit oder Turnstunde ist ebenfalls im Papier genannt und soll an jeder ganztägigen Schule Realität werden. Hier soll auch mit Trainern aus Sportvereinen sowie Vereinen aus dem Musik- und Kreativbereich zusammengearbeitet werden. Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner betonte, man werde die Schulen für Trainer aus Vereinen öffnen.

Laut Heinisch-Hosek wird auch die Initiative Erwachsenenbildung für die nächsten drei Jahre fortgeführt. Erwachsene können dabei kostenlos den Pflichtschulabschluss nachholen. "Bildung hört nicht auf", stellte die Ressortchefin fest.

Reformkommission wird eingerichtet
Eine Bildungsreformkommission, bestehend aus jeweils vier Vertretern des Bundes und der Länder, soll nun rasch ihre Arbeit aufnehmen und laufend beratend tätig sein. Wer ihr angehört, wurde noch nicht bekanntgegeben, Heinisch-Hosek wird jedenfalls dabei sein. Die Kommission soll die strategischen Bildungsziele erarbeiten, hieß es.

Die Ministerin zeigte sich über das konstruktive Klima erfreut, auch Mitterlehner sah die Bildungsdiskussion "entkrampft". Er betonte, es gehe nicht allein um die Frage Gesamtschule, ja oder nein. Im Unterschied zu früher gehe man nun systematisch vor, so der Minister, der die Evaluierung in dieser Frage abwarten will.

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