Trotz aller Kritik

Blatter lässt nicht locker: Er will 5. Amtsperiode

Sport
26.09.2014 18:36
Der Druck von Korruptions-Chefermittler Michael Garcia, einem ehemaligen US-Staatsanwalt, irritiert FIFA-Präsident Sepp Blatter ebenso wenig wie der vom Münchner Richter Joachim Eckert, dem Vorsitzenden der Ethikkommission: Der Schweizer gab am Freitag in Zürich seine Kandidatur für eine fünfte Amtsperiode bekannt.

Am 29. Mai 2015 soll er gewählt werden: "Ich möchte weiter dienen, meine Mission ist noch nicht beendet", erklärte der 78-Jährige nach der Sitzung des Exekutivkomitees. Fünf von sechs Konföderationen hätten ihn darum gebeten – nur Europa nicht.

Was steht im 430-Seiten-Bericht Garcias?
Die Kampagne "Hope for football" des französischen Gegenkandidaten Jerome Champagne braucht ihm kein Kopfzerbrechen zu machen, obwohl viele der Ansicht sind, dass es für eine notwendige FIFA-Reform erst eine Hoffnung gibt, wenn Blatter, der seit 1998 die FIFA führt, abdankt. Die große Frage ist: Was steht im 430-Seiten-Bericht Garcias über die Korruptionsvorwürfe bei der Vergabe der WM 2018 und 2022 an Russland und Katar?

Jetzt liegt alles am Exekutivkomitee
Taktiker Blatter ("wir sehen, dass wir noch nicht am Ende unserer Reform sind") wollte den erst nach seiner Wiederwahl behandeln lassen. Das lässt darauf schließen, dass er nicht ausschließt, dass darin Dinge stehen, die seine fünfte Amtsperiode gefährden könnten. Garcias Reaktion bestärkt dies noch: Er forderte eine rasche Veröffentlichung des an die Ethikkommission übermittelten Reports. Er muss ja schließlich wissen, was er ermittelt hat – offenbar brisante Details. Jetzt liegt alles am Exekutivkomitee.

Nur das kann die Ethikregeln ändern und verhindern, dass der Report bis nächstes Jahr ungeöffnet in der Schublade liegt. Aber nur acht von 25 Mitgliedern der Exekutive kommen aus Europa. Also wieder ein "Heimspiel" für Blatter. Daher will er auch den Druck aus New York von Garcia irgendwie aussitzen.

Luxusuhren-Affäre für Blatter kein Thema
Übrigens: Die Affäre um die geschenkten Uhren durch den brasilianischen Fußballverband (CBF) bezeichnete Blatter als "Non-Problem". Es sei ein Geschenk gewesen, das der CBF anlässlich seines 100-jährigen Jubiläums, den fünf WM-Titeln der Brasilianer und der Tatsache, dass sie WM-Organisatoren gewesen sind, gemacht hätte.

"Sie hatten die gute Absicht, den Mitgliedern des Exekutivkomitees, den 32 WM-Teilnehmern und den 10 Conmebol-Präsidenten (Präsidenten der zehn südamerikanischen FIFA-Mitgliedsverbände, Anm.) ein Geschenk zu machen", beteuerte Blatter. Der 78-jährige Schweizer sprach von einem "sentimentalen Wert". "Es ist völlig falsch, von Korruption zu sprechen", meinte Blatter.

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(Bild: KMM)



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