Als "Warnung"

Alternativer Nobelpreis für Aufdecker Snowden

Ausland
24.09.2014 17:49
Hohe Ehre für Edward Snowden: Der US-Aufdecker bekommt einen der diesjährigen Alternativen Nobelpreise. Ursprünglich hätte die Bekanntgabe der Preisträger erst am Donnerstag stattfinden sollen, ausgerechnet wegen eines "Leaks" zogen die Verantwortlichen der "Right Livelihood Awards" die Veröffentlichung jedoch um einen Tag vor. Zweiter Preisträger ist "Guardian"-Chefredakteur Alan Rusbridger.

Snowden und Rusbridger teilen sich den undotierten Ehrenpreis der in Stockholm beheimateten Stiftung. Für Snowden hatte die Stiftung am Mittwoch eine weitere gute Nachricht: Man beabsichtige, seine allfälligen Rechtskosten zu tragen, hieß es aus der schwedischen Hauptstadt.

Snowden signalisierte, für die Entgegennahme des Preises, der üblicherweise Anfang Dezember vergeben wird, nach Schweden reisen zu wollen. Er habe über seinen Anwalt klargemacht, dass er "liebend gern" kommen wolle, teilte die "Right Livelihood"-Stiftung mit. Die Organisation wolle das juristisch ermöglichen und finanziell unterstützen.

Weitere Preise nach Pakistan, Hongkong und USA
Die übrigen Preise - insgesamt mit 1,5 Millionen Euro dotiert - gehen an die pakistanische Menschenrechtsaktivistin Asma Jahangir, die Hongkong-chinesische NGO "Asian Human Rights Commission" und deren politischen Koordinator, den sri-lankischen Juristen und Schriftsteller Basil Fernando, sowie an den US-amerikanischen Umweltaktivisten Bill McKibben.

Der Geschäftsführer der "Right Livelihood"-Stiftung, Ole von Uexkull, teilte mit, die Jury wolle mit der diesjährigen Wahl der Preisträger "eine dringende Warnung senden", dass die "gefährlichsten globalen Trends bereits Gegenwart" seien. Darunter fallen laut von Uexkull "die illegale Massenüberwachung normaler Bürger, die Verletzung von Menschen- und Bürgerrechten, gewaltsame Manifestationen eines religiösen Fundamentalismus und die Schwächung der lebenserhaltenden Systeme unseres Planeten". Diesen Entwicklungen müsse Einhalt geboten werden, um die Grundlagen der menschlichen Gesellschaft nicht zu zerstören.

Preis für "Antworten auf dringendste Herausforderungen"
Die "Right Livelihood"-Awards werden seit mehr als 30 Jahren jährlich in Stockholm jeweils an vier Personen vergeben, "die praktische und beispielhafte Antworten auf die dringendsten Herausforderungen unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen". Die Auszeichnung wurde 1980 vom deutsch-schwedischen Philanthropen Jakob von Uexkull ins Leben gerufen. Mittlerweile wird der Preis von privaten Spendern finanziert.

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