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“Madden NFL 15” ist bei Next-Gen angekommen

Spiele
19.09.2014 14:03
Wenn es wieder heißt "Show your horns!", sich die Chesseheads sammeln, die Manning-Brüder aufmarschieren, Megatron Furcht und Schrecken verbreitet und die Seahawks zur Titelverteidigung ausschwärmen, ist der Startschuss für die neue NFL-Saison gefallen. Zeitgleich beginnt die bereits lang erwartete "Madden NFL 15"-Saison.

EA Sports hat im letzten Jahr mit der brandneuen Ignite-Engine für die Next-Gen-Konsolen hohe Erwartungen geweckt, aber nur zum Teil erfüllen können.

Ja, die Grafiken sahen besser aus und die Animationen waren noch geschmeidiger, aber irgendwie hatte man sich doch mehr erwartet. Die Hoffnung, die blieb, war, dass es nur dem Herantasten an die neuen technischen Möglichkeiten einer PS4 oder Xbox One geschuldet war.

Playoff-Partie zum Start
Bei "Madden NFL 15" findet man sich anfangs mittendrin in einer möglichen Playoff-Partie des NFL-Champions Seattle Seahawks gegen die Carolina Panthers. Die Spieler lauschen gebannt den Worten ihres Quarterbacks, der den nächsten Spielzug bekannt gibt. Die Kälte lässt den Atem in kleinen Dampfwolken aufsteigen. Die Zuschauer hält es vor Spannung kaum mehr auf ihren Sitzen.

Die Panthers starten ihren letzten Versuch, um das Spiel doch noch zu gewinnen. Cam Newton überlasst den Ball seinem Fullback Mike Tolbert. Er findet eine Lücke in der Defensive Line der Seahawks, geht durch, bricht ein Tackle. Der Touchdown ist zum Greifen nah, doch zwei Yards vor der Goal-Line ist der Titeltraum zu Ende.

Schöneres Erlebnis durch bessere Optik
Die Seahawks jubeln, während man selbst etwas enttäuscht die ersten Eindrücke auf sich wirken lässt. Die Steuerung wirkt vertraut. Die "Madden NFL 15"-Präsentation rückt zudem noch ein Stück näher an jene der TV-Übertragungen heran. Die Kommentatoren und Experten geben ihr Wissen zum Besten und die Stadionatmosphäre scheint noch eine Spur lebendiger rüberzukommen.

Jedoch erst die eindeutig verbesserte Grafik lässt es ein vollkommeneres Ergebnis werden. Es scheint, dass die Entwickler nun ausreichend Zeit hatten, die zusätzliche Grafikleistung adäquat auf den Schirm zu bringen. Erste Eindrücke des neuen, demnächst erscheinenden "Fifa" scheinen das zusätzlich zu untermauern.

Auch für Nicht-Amerikaner gut geeignet
Die ganze Pracht und das opulente Drumherum bringt jedoch gar nichts, wenn der Spielspass nicht passt. Die Zeiten, in denen nur Amerikaner und einige wenige Hardcore-Football-Fans aus Europa Zugang zum Spiel fanden, sind glücklicherweise längst vorbei. Das Training führt Schritt für Schritt in die Feinheiten des Offensiv- und Defensiv-Spiels ein und bietet zudem Gelegenheit, die Neuerungen kennenzulernen.

Während das Offensiv-Spiel von jeher recht schnell zu bewältigen war - und dabei vor allem das Passspiel -, wurde es in der Defensive hingegen mehr als komplex. Schließlich überließ man meistens der leidlich gut agierenden KI die Lauf- oder Passverteidigung und beschränkte sich etwas verschämt darauf, hie und da einen "Quarterback Sack" zu schaffen.

Dieses Ungleichgewicht dürfte den Entwicklern nicht verborgen geblieben sein. Im Offensiv-Spiel wurden daher nur dezente Verbesserungen durchgeführt, die jedoch ebenfalls zu einem besseren Spielgefühl beitragen. In der Defensive bringt eine relativ einfache Maßnahme ein deutliches Mehr an Vergnügen. Sobald ein Verteidiger in die Reichweite des Offensivspielers kommt, wird dies grafisch angezeigt.

Schnelle Erfolge in der Verteidigung
Dadurch gelingen insbesondere bei der Verteidigung des Laufspiels schnell die ersten Erfolge. Das bedeutet aber nicht, dass bessere Spieler nicht Tackles brechen können und man als begossener Pudel wie ein Anfänger zurückbleibt. Die Passverteidigung gestaltet sich anfangs nicht so einfach. Die Schwierigkeit liegt darin, dem Laufweg des Receivers zu folgen, um im entscheidenden Moment knapp genug an ihm dran zu sein. Mit etwas Übung gelingt eine Interception dann allerdings vielleicht doch etwas zu leicht.

Sehr erfreulich ist eine weitere Kleinigkeit, die Footballinteressierten einen Einblick in die Wahl des am besten geeigneten Spielzugs bietet. Die automatisch vorgeschlagene Variante wird nämlich durch eine Erklärung erläutert. Profis dürfen natürlich weiterhin selbst im Playbook nach der richtigen Taktik suchen.

Fazit: "Madden NFL 15" baut auf eine der bekanntesten und vielleicht auch wahren Erfolgsformeln: "Die Offensive gewinnt Spiele. Die Defensive gewinnt Meisterschaften." Endlich, muss man fast schon sagen, lässt auch das Defensivspiel das Spielerherz höher schlagen. Diese eine, entscheidende, Verbesserung kann eigentlich gar nicht genug gelobt werden. Die Präsentation wirkt ebenso ausgereift. Kurz und bündig: Die "Madden"-Serie ist nun endgültig auf der PS4 angekommen!

Plattform: PS4 (getestet), Xbox One, PS3, Xbox360
Publisher: EA Sports
krone.at-Wertung: 8/10

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