"Psychische Qualen"
Sterbehilfe für Sexualstraftäter in Belgien
Eine Sprecherin des Justizministeriums bestätigte, dass der Mann in einem Krankenhaus seinem Leben ein Ende setzen dürfe. Der verurteilte Straftäter betrachtet sich selbst als Gefahr für die Gesellschaft und will daher nicht freigelassen werden.
Zugleich bezeichnet er seine Haftbedingungen aber als unmenschlich und beantragte aufgrund seiner "unerträglichen psychischen Qualen" gemäß einem Gesetz von 2002 das Recht, in einer niederländischen Spezialklinik behandelt zu werden oder Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Die Justiz entschied jedoch, dass er nicht in die Niederlande gebracht werden könne. In Belgien gibt es bisher keine entsprechende Spezialklinik.
1.807 Belgier nahmen 2013 Sterbehilfe in Anspruch
Der Häftling entschied daher, in ein Krankenhaus verlegt zu werden, um dort 48 Stunden mit seinen Angehörigen zu verbringen, bevor er mit ärztlicher Hilfe aus dem Leben scheidet. Im vergangenen Jahr nahmen in Belgien 1.807 Menschen Sterbehilfe in Anspruch. Das waren 27 Prozent mehr als 2012 und ein neuer Rekord seit der Legalisierung der Sterbehilfe 2002.
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