OECD-Prognose

Euro-Raum weiter Sorgenkind der Weltwirtschaft

Wirtschaft
15.09.2014 20:33
Die Konjunkturschwäche im Euro-Raum und die weltweiten Konfliktherde haben die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu einer düsteren Prognose veranlasst: "Die Erholung im Euro-Raum ist enttäuschend geblieben, vor allem in den größten Ländern Deutschland, Frankreich und Italien", hieß es in einem Montag in Paris vorgestellten Zwischenbericht zur Weltwirtschaft für 2015. Ihre Konjunkturprognosen reduzierte die OECD verglichen mit ihrer letzten Projektion von Anfang Mai bis auf wenige Ausnahmen durch die Bank weg.

Zusammenfassend ist von einem "moderaten und unsteten" Wachstum die Rede. Die Entwicklung in großen Volkswirtschaften klaffe zusehends auseinander. Als besonders problematisch wird die anhaltend schwache Konjunktur im Euro-Raum hervorgehoben.

Geringe Inflation als Hauptrisiko im Euro-Raum
Für 2015 rechnet die Organisation im Euro-Raum mit 1,1 Prozent (0,8 Prozent für 2014). Hauptrisiko sei, dass die Inflation gering bleibe und die Nachfrage zusätzlich schwäche. Deutschland kann in beiden Jahren von 1,5 Prozent mehr Wirtschaftskraft ausgehen. Für Frankreich wird 1,0 Prozent im kommenden Jahr (2014: 0,4) erwartet. Besonders deutlich wurden die Wachstumserwartungen für Italien gesenkt: Nach einem Minus von 0,4 im laufenden Jahr soll Italien in 2015 mit einem Minimal-Wachstum bei 0,1 Prozent liegen.

Für die größte Volkswirtschaft USA rechnet die OECD ihrem Bericht zufolge 2015 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 3,1 Prozent. Im laufenden Jahr sollen es 2,1 Prozent werden. Auch Großbritannien kann mit 2,8 Prozent auf ein starkes Wachstum hoffen, auch wenn der Wert gegenüber den 3,1 Prozent in diesem Jahr abfällt.

Wachstumsmotoren weiter fern von Europa und den USA
Globale Wachstumsmotoren liegen weiter fern von Europa und den USA. In China rechnet die OECD zwar mit einer etwas schwächeren Konjunktur, das Wachstum bleibt aber bei 7,3 Prozent im kommenden Jahr (2014: 7,4). Für Indien wird für 2015 ein Plus von 5,9 Prozent erwartet, in diesem Jahr sollen es 5,7 Prozent werden.

Neben Gefahren aus dem Euro-Raum nennt die OECD zusätzliche Wachstumsrisiken. Verwiesen wird auf zahlreiche Konfliktherde wie in der Ostukraine oder im Nahen und Mittleren Osten. Auch das am Donnerstag stattfindende Unabhängigkeitsreferendum in Schottland wird genannt. Darüber hinaus sieht die Organisation Risiken in den Schwellenländern und in der hohen Verschuldung dortiger Unternehmen.

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