Nach OP-Drama

Wilde Ärztefehde im Wiener AKH

Österreich
12.09.2014 17:00
Die Wiener Spitals-Realität ist wesentlich härter als jede "Emergency Room"-Folge im TV: Ärzte schickten jetzt der "Krone" ein Dossier voller Vorwürfe gegen den Vorstand der AKH-Urologie. "Ein Racheakt, weil der Professor einen Arzt entlassen hat – dieser Kollege hat eine Penisverlängerung verpfuscht, der Patient hat deshalb Selbstmord begangen", erklärt dazu ein Insider.

Das Wiener AKH ist weltweit für seine medizinischen Spitzenleistungen bekannt. "Auch in der Urologie fordert seit Kurzem der neue, junge Abteilungsvorstand deutlich mehr Leistung ein. Das kommt nicht bei allen Mitarbeitern gut an", kommentierte ein Top-Arzt des Spitals die aktuelle Aufregung um neun vermeintliche Operations-Pannen.

Diese Causa ist mittlerweile auch der Patientenanwältin, der Ärztekammer, sowie der Generaldirektion des Krankenanstaltenverbundes bekannt. Und der ärztliche Direktor des AKH, Univ.-Prof. Reinhard Krepler, hat dem Leiter der Urologie dann am 19. August schriftlich empfohlen, "die Durchführung von Operationen unverzüglich einzustellen". Dazu sagte eine Sprecherin der AKH-Direktion: "Die Vorwürfe wurden nun geprüft, es hat sich kein Fall bestätigt. Auf Basis dieser Fakten besteht also kein Operationsverbot."

Tragischer Todesfall nach Penisverlängerung
Vielmehr sei der Urologie-Professor offenbar "Opfer einer bösen Intrige", erfuhr die "Krone" im AKH: Der junge Abteilungschef habe sich mit seinem Leistungsdruck "natürlich nicht bei allen Mitarbeitern beliebt gemacht". Und es sei "gut möglich", dass hinter den Vorwürfen ein kürzlich gefeuerter Mediziner stecke: Dieser AKH-Urologe hat in einer Wiener Privatklinik bei einem Patienten eine operative Penisverlängerung vorgenommen. Als es dann zu schweren Komplikationen kam, verzweifelte der Privatpatient – und nahm sich das Leben. Nach diesem tragischen Todesfall wurde der Mediziner entlassen.

Für die AKH-Führung ist der Fall erledigt: "Wir wissen, dass die Komplikationsrate des beschuldigten Institutschefs in den üblichen Grenzen ist. Die Vorwürfe waren nicht gerechtfertigt."

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