Bardarbunga-Vulkan

Viel Lava: Experten befürchten gewaltige Eruption

Wissenschaft
11.09.2014 11:10
Die jüngsten Entwicklungen um den isländischen Vulkan Bardarbunga nähren Befürchtungen, dass eine große Eruption bevorstehen könnte. Die Spaltenergüsse nördlich des Hauptkraters sind laut Experten schon jetzt ein Jahrhundertereignis. Die ausgetretene Lavamenge ist nach Einschätzung des geologischen Dienstes in Reykjavik die größte auf der Insel verzeichnete seit dem 19. Jahrhundert.

Vulkanforscher können sich derzeit nur mit Gasmasken und in größerer Entfernung in der Sperrzone um die Lavafelder aufhalten. Das flüssige Gestein dürfte sich nach ihren Einschätzungen zurzeit über eine Fläche von 19 Quadratkilometern erstrecken. Analysen zufolge bahnen sich rund 270 Millionen Kubikmeter Lava von der Kammer des Bardarbunga aus in einem schmalen, unter der Erdoberfläche liegenden Gang ihren Weg an die Erdoberfläche.

Schwefeldioxid in rauen Mengen
Aus den Erdspalten treten neben dem flüssigen Gestein große Mengen Schwefeldioxid (SO2) aus. Das giftige Gas beeinträchtigt bereits die Atemluft in einigen Siedlungen im Osten Islands. Laut dem norwegischen Sender NRK war der Schwefelgeruch erstmals auch an der Küste in Nordnorwegen zu bemerken.

Die isländischen Behörden sind nach eigenen Angaben auf einen großen Ausbruch des unter mehreren Hundert Metern Eis liegenden Hauptkraters des Bardarbunga vorbereitet. "Wir müssen das ernst nehmen", sagte der Einsatzleiter des isländischen Zivilschutzes, Vidir Reynisson, dem Sender RUV. "In der Vergangenheit gab es gewaltige Ausbrüche des Bardarbunga." Es daher wäre naiv, nicht besorgt zu sein und sich nicht für ein derartiges Ereignis zu wappnen, erklärte Reynisson.

Weniger, aber heftigere Erdstöße
In den vergangenen Tagen registrierten die Wissenschafter ein rapides Einsinken der Eisdecke über dem Hauptvulkan. Diese Entwicklung wurde von weniger, aber dafür im Schnitt stärkeren Erdstößen als in den vergangenen Wochen begleitet. Zuletzt wurde mit einem Beben von 5,7 auf der Richterskala das bisher stärkste Erdbeben in der unbesiedelten Gegend um den Vulkan registriert.

Die Warnstufen für den internationalen Flugverkehr waren am Mittwochabend unverändert Orange für den Bardarbunga und Gelb für den benachbarten Askja-Vulkan. Es handelt sich jeweils um Vorwarnstufen, die keinen den Flugverkehr bedrohenden Ausbruch oder dessen unmittelbares Bevorstehen bedeuten.

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