Weiterer Rückschlag

Microsoft verliert Top-Manager in China an Baidu

Web
08.09.2014 11:32
Microsoft hat in China einen weiteren Rückschlag erlitten. Nach dem staatlichen Verbot von Windows 8 auf Behördencomputern und staatliche Anti-Monopolermittlungen wechselt nun ein Topmanager zum chinesischen Internetriesen Baidu. "Zhang Yaqin wird zum 10. September bei Baidu als Präsident für neue Geschäfte anfangen", sagte ein Baidu-Sprecher am Montag.

Zhang war Vizepräsident von Microsoft und leitete die Asien-Pazifik-Forschungsabteilung. Zwischenzeitig führte er das China-Geschäft des US-Unternehmens. "Das ist ein Coup für Baidu", urteilte die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post". Im Mai hatte der chinesische Suchmaschinenbetreiber bereits den Google-Topmanager Andrew Ng abgeworben, um das Baidu-Forschungszentrum in Kalifornien zu leiten.

Der Abgang kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt für Microsoft in China. Seit Jahren ringt die Firma mit massenhaft illegal kopierter Windows-Software. Obwohl Microsoft auf dem riesigen Markt nur unterdurchschnittliche Lizenzverkäufe verzeichnet, dominiert Windows wegen der hohen Rate von Raubkopien auch in China. Aber auch das wollen die Behörden ändern. Eine staatlich unterstützte Entwicklerallianz will im Oktober ein chinesisches Betriebssystem auf den Markt bringen.

Gleichzeitig setzen Microsoft die Anti-Monopolermittlungen zu. Seit Wochen erheben Behördenvertreter immer neue Vorwürfe gegen das US-Unternehmen. Microsoft hat seine Kooperation mit den Ermittlern angekündigt. Eine Unterstützung der Untersuchungen kann in China mildernd auf eine mögliche Strafe angerechnet werden.

Chinas Internetmarkt im Umbruch
Baidu versucht unterdessen, seine Position unter den drei führenden Internetunternehmen Chinas zu behaupten. Bisher hatten sich die Internetgiganten die Märkte in dem Land mit mehr als 600 Millionen Internetnutzern weitgehend untereinander aufgeteilt: Baidu dominiert mit der gleichnamigen Suchmaschine die Internetsuche, Alibaba den Internethandel und Tencent soziale Netzwerke und Online-Spiele. Aber der rasante Aufstieg von Smartphones und junge, aufstrebende Firmen bringen die traditionelle Aufteilung durcheinander.

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