Purzelnde Preise

4K-Fernsehen kommt aus den Kinderschuhen

Elektronik
05.09.2014 15:19
Die IFA zeigt: 4K-Fernseher mit ultrahochauflösendem Bild sind deutlich erschwinglicher geworden. Dennoch fehlt es vorerst weiterhin an entsprechenden Inhalten in passender Qualität. Das könnte sich, wenn man den Versprechungen Glauben schenkt, jedoch bald ändern.

Auf den Messeständen der Fernseherhersteller in Berlin ist der neue 4K-Standard allgegenwärtig. Gestochen scharfe Bilder mit einer viermal so hohen Auflösung wie bei herkömmlichem Full-HD sollen bei den Konsumenten die Kauflust wecken. Nach Angaben der Deutschen TV-Plattform sind auf der Messe insgesamt 70 Modelle von 15 Herstellern zu sehen.

Die Branche gibt sich entsprechend optimistisch. Ultra-HD komme langsam aus den Kinderschuhen, sagt Stefan Heimbecher von Sky Deutschland. Der Absatz von Geräten mit der neuen Technologie kommt jedoch nur mäßig in Gang. Im ersten Halbjahr wurden der Deutschen TV-Plattform zufolge 36.000 4K-Geräte verkauft, für 2015 erwartet der Verband, dass 750.000 Geräte abgesetzt werden.

Preise für 4K-Fernseher purzeln
Zwar sind 4K-Fernseher immer noch teurer, doch die Unterschiede zu üblichen HD-Geräten sind nicht mehr so groß wie früher. Der Hofer-Zulieferer Medion kündigte auf der IFA einen 4K-Fernseher für 1.500 Euro an, bei Samsung fängt der Preis für das kleinste Modell bei 1.200 Euro an. Daneben steht allerdings auch die Spitzenausführung mit flexiblem Bildschirm in einer Diagonale von 105 Zoll (knapp 267 cm), der wahlweise flach oder gebogen sein kann. Voraussichtlicher Preispunkt: 150.000 Euro.

Anders als bei Full-HD können 4K-Geräte jedes empfangene Signal interpolieren, sodass selbst ein herkömmliches PAL-Signal sichtbar besser dargestellt wird. Bisher fehlte es aber an Inhalten in 4K-Qualität. Erst seit April dieses Jahres stehe ein Standard für die Echtzeit-Encodierung zur Verfügung, die eine Live-Produktion in 4K ermögliche, betont die Deutsche TV-Plattform.

Regulärer Sendebetrieb in 4K wohl erst in einigen Jahren
Noch gibt es erst wenige Demo-Sendungen, die die Bilder in der hohen Auflösung zeigen. Der Satellitenbetreiber Astra brachte einen ersten Demokanal an den Start. Zu sehen sind dort vorerst aber nur Natur- und Landschaftsaufnahmen sowie Sportinhalte. Auch der Bezahlsender Sky betreibt einen entsprechenden Demokanal.

Bis es reguläres Fernsehen in 4K geben wird, dürften allerdings noch einige Jahre ins Land gehen. Auf die Sendeanstalten kämen dafür hohe Investitionen zu. Es gehe neben der technischen Weiterentwicklung jetzt darum, eine Wertschöpfungskette zu erschließen und vor allem entsprechende Inhalte zur Verfügung zu stellen, sagte Heimbecher.

Datenmenge stellt Branche vor Herausforderungen
Vor allem Live-Übertragungen stellen eine große Herausforderung dar. Denn für die Ausstrahlung ohne zeitliche Verzögerung sei für die Encodierung des 4K-Signals eine bis zu zehnmal höhere Leitungskapazität erforderlich, sagt TV-Expertin Ulrike Kuhlmann von der Fachzeitschrift "c't". Samsung empfiehlt für das Streaming in 4K eine Internetgeschwindigkeit von mindestens 16 Megabit pro Sekunde - angesichts der üblichen Schwankungen sollte die Leitung aber grundsätzlich schneller sein.

Streaming in 4K
Einen Lichtblick gibt es dennoch: Derzeit stehen gleich mehrere Anbieter in den Startlöchern, die 4K-Inhalte über das Internet liefern wollen. Dazu gehören Maxdome, Amazon und der US-Dienst Netflix, der bald auch nach Österreich kommt. Und die schwedische App Magine verspricht, Video und auch Live-TV in 4K über das Internet auch schon ab zehn bis elf Megabit pro Sekunde auf den Fernseher zu bringen.

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