"Gute Führung"

Iran ließ zum Tod verurteilten Niederländer frei

Ausland
05.09.2014 06:06
Die iranischen Behörden haben – wie erst jetzt bekannt wurde – einen ursprünglich zum Tode verurteilten Menschenrechtsaktivisten aus den Niederlanden freigelassen. Der 69-jährige Abdullah al-Mansouri sei am 20. August in die Niederlande zurückgekehrt, teilte sein Sohn Adnan laut einem Bericht der Nachrichtenagentur ANP vom Freitag mit.

Mansouri, der iranischer und niederländischer Staatsbürger ist, war im Jahr 2007 wegen "Terrorismus" zum Tode verurteilt worden. Später wurde die Strafe in 15 Jahre Haft umgewandelt.

Laut ANP ist nicht bekannt, warum der Mann nun überraschend freigelassen wurde. "Er dachte nicht, dass er lebend aus dem Gefängnis kommt", sagte der Sohn der Agentur. Es gebe aber auch im Iran die Möglichkeit, wegen "guter Führung" vorzeitig aus der Haft entlassen zu werden.

Mansouri hatte sich für die sunnitisch-arabische Mehrheitsbevölkerung in der ölreichen westiranischen Provinz Khuzestan eingesetzt, die in den 2000er-Jahren nach größerer Selbstbestimmung strebte. Die Region war zu dieser Zeit Schauplatz zahlreicher Bombenanschläge.

Menschenrechtsaktivisten warfen der Regierung in Teheran vor, die Kultur der sunnitischen Araber im Westen des Landes zu unterdrücken, ihr Land zu konfiszieren und Demonstranten zu töten. Mansouri wurde im Jahr 2006 in Syrien festgenommen und in den Iran ausgeliefert.

Für seine Arbeit wurde Mansouri von der damaligen niederländischen Königin Beatrix ausgezeichnet. Die niederländische Staatsbürgerschaft hat der gebürtige Iraner seit den 1980er-Jahren inne. Außenminister Frans Timmermans zeigte sich nun "froh" über die Freilassung.

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