Durchstarterin

Banks zeigt auf ihrem Debüt göttlichen Electro-Pop

Musik
02.09.2014 14:07
Rechtzeitig zum Herbstbeginn, wenn die Tage wieder kühler werden und die Temperaturen sinken, schickt sich mit der 26-jährigen Banks ein neues Top-Talent an, seine Herkunft Los Angeles durch verträumt-elektronische Soundkaskaden ad absurdum zu führen. Produziert wurde das Erstlingswerk "Goddess" vom Wiener SOHN.
(Bild: kmm)

Schon als Vierjährige klang sie eher wie eine Kettenraucherin. "Ich hatte eine kratzige, kleine Stimme", sagt die US-Sängerin Jillian Banks. Wenn die 26-Jährige aus Los Angeles heute in ein Mikrofon haucht, legen sich meist dichte Bässe darunter. Als Künstlerin hat sie ihren Vornamen abgelegt - und mit Singles wie "Waiting Game", "Drowning" und "Beggin For Thread" längst viele Fans gewonnen.

Astrein und doch vermischt
Banks hat ein bisschen was von Lana Del Rey, ihre Beats ähneln denen des Dubstep-Künstlers James Blake. Ihr Debüt-Album "Goddess" ist vor allem eines: astreiner Elektropop, der oft nach R&B und manchmal nach Hip-Hop klingt. Und was ist die beste Situation, um ihre Musik zu hören?

"Immer, wenn du dein eigenes Herz fühlen willst", sagt sie der Nachrichtenagentur dpa. In ihren Texten geht es um das Suchen, das Begehren, die Enttäuschung. Das kann man für Kitsch halten, aber Banks bringt dafür schon wieder zu viel Coolness mit. Auf der Bühne hüllt sie sich oft in Schwarz, die langen Haare hat sie in einen tiefen Seitenscheitel gelegt. Ihre Videos sind schwarz-weiß, manchmal rekelt sich Banks darin in Dessous.

Eines ihrer Konzerte führte sie in den Berliner Szene-Club Berghain. In der Stadt besuchte sie ein Café, in dem ein Klavier steht. Weil niemand sonst dort gewesen sei, habe sie der Besitzer aufgefordert, etwas zu spielen. "Er machte mir einen Latte und ich sang ihm einen der ersten Songs vor, die ich je geschrieben habe", sagt die Sängerin. Als Teenie brachte sie sich eher heimlich das Keyboardspielen bei, rein nach dem Gehör.

Sie habe damals eine schwere Zeit durchgemacht, erzählte sie in einem BBC-Interview. Noch heute haben manche Songs etwas Trauriges. Zum Beispiel die Ballade "Someone New", in der sie ganz ohne Bässe auskommt und jemanden ganz leise bittet, sich nicht in einen anderen Menschen zu verlieben.

Visuelles Akustikvergnügen
Unbedingt anhören sollte man sich "Drowning". Ihre metallische, vibrierende Stimme stemmt sich rund vier Minuten lang gegen eine Collage aus immer dichter werdenden Beats. Das Lied "Beggin For Thread" klingt dagegen verdächtig so, als könnte Schauspieler Ryan Gosling in einer Fortsetzung des Films "Drive" dazu schöne Frauen in schnellen Wagen retten.

Momentan steigt Banks so schnell auf, dass ihre Single "Waiting Game" schon gecovert wurde. Noch bevor sie ihr eigenes Album veröffentlichte, packte die Girlgroup Neon Jungle das Lied auf ihr Erstlingswerk. Ohne Erlaubnis, wie Banks sagt.

Wiener Verbindung
Ihr Original - produziert vom in Wien lebenden Elektrokünstler SOHN - beginnt ganz sanft und wird dann dunkler. "Was, wenn wir uns nie sehen, weil wir beide auf einer Bühne stehen", singt sie darin. Eine wahre Geschichte? "Ja. Sehr wahr", sagt Banks. Den Rest behält sie für sich.

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