Zahlreiche Proteste

Brutale Delfinjagd in Japan hat wieder begonnen

Tierecke
02.09.2014 08:40
In Japan hat am Montag die Saison für die Jagd auf Delfine begonnen. Wegen schlechten Wetters blieben die Fischerboote jedoch zunächst im Hafen, wie Tierschutzaktivisten an Ort und Stelle berichteten. Jedes Jahr werden die Delfine in eine abgeschottete Bucht im Küstenort Taiji gelockt, um sie dort entweder einzufangen und zu verkaufen oder regelrecht abzuschlachten. Die Proteste von Tierschützern weltweit hatten bei der japanischen Regierung bislang keinen Erfolg.

Die jährliche Jagd auf Delfine in Taiji wird von Tierschützern seit Jahren als brutales Massaker kritisiert, während viele Japaner sie als "örtlichen Brauch" verteidigen. Fischer locken dabei Jahr für Jahr Hunderte Delfine in eine bestimmte Bucht, die vor Zuschauern rigoros abgeschirmt wird - Zäune, Stacheldraht und Sicherheitspersonal sollen mögliche Zeugen aufhalten.

Zahl der gejagten Tiere stark zurückgegangen
Der Artenschutzorganisation "Pro Wildlife" zufolge werden immer mehr Delfine und Kleinwale lebend gefangen, um für Tausende Dollar pro Tier in Delfinarien in Japan sowie anderen Ländern wie China, der Türkei, Thailand und Mexiko zu enden. Die Artenschützer berichteten zum Auftakt der vergangenen Saison aber auch, dass die Zahl der gejagten Delfine und Kleinwale in den zurückliegenden zehn Jahren um 83 Prozent zurückgegangen sei - von 18.369 auf 3.104 Tiere.

Japaner essen kaum noch Delfin-Fleisch
Ein Trend, den die Regierung bestätigte. Als Grund für den Rückgang führte die Regierung die Tsunami-Katastrophe vom März 2011 an, bei der viele Fischer ihre Boote verloren. "Pro Wildlife" vermutete dagegen, dass jüngere Japaner um die hohe Belastung des Fleisches der Delfine mit Giftstoffen wie Quecksilber wissen und es kaum noch verzehren. Ohnehin wird in Japan wenig Wal- und Delfinfleisch gegessen. Dennoch geht die Jagd weiter: Zum einen sehen die Jäger Delfine als Konkurrenten an, da sie Fisch fressen. Zum anderen lockt das Geschäft mit den lebenden Tieren.

Film dokumentierte brutale Jagd
Bekannt wurde die Brutalität der japanischen Fischer vor allem durch die preisgekrönte Dokumentation "Die Bucht" aus dem Jahr 2009 (Trailer in der Infobox). Die Filmemacher - darunter der ehemalige Delfintrainer Richard O'Barry - sollen damals von den örtlichen Behörden behindert und sogar bedroht worden sein. O'Barry ist auch dieses Jahr in Taiji vor Ort, um über die Jagd zu berichten.

Wie Sie sich für ein Ende der Delfinjagd in Japan einsetzen können, erfahren Sie unter www.savejapandolphins.org.

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