"Belastet extrem"

Mobbing: Polizist verklagt seine junge Kollegin

Österreich
22.08.2014 16:48
Alfred Warchol ist keiner, mit dem gut Kirschen essen ist - das sagt der Wiener (48) selber. Missstände zeigt er rigoros auf. Für diesen Schritt hat der dienstführende Polizist jedoch lange gebraucht: Er zeigt eine junge Mitarbeiterin an, die aus seiner Sicht für den Verlust seiner Position verantwortlich ist. Der Vorwurf: üble Nachrede. Die Schadensersatzforderung wird in Kürze eingebracht.

Gemobbt im Job? Abteilungsinspektor Alfred Warchol fühlt sich hier als Opfer. Seinen Posten musste der Dienstführende räumen: wegen seiner 39-jährigen Mitarbeiterin, die ihren neuen Boss offenbar "nicht riechen" konnte.

Die verzwickte Sache nahm Mitte Jänner ihren Lauf, als sich der Abteilungsinspektor und die Revierinspektorin zum ersten Mal die Hand reichten. Zwei Tage später hielt die 39-Jährige – der der Dienstgrad offenbar missfiel und verlangt haben soll, mit "Frau Magister" angesprochen zu werden – dem Chef einen Zettel unter die Nase: "Ich bin nicht zickig, du machst nur nicht, was ich will."

Auf polizeiliche Dienstwege (Meldung beim Dienstantritt, Vorlegen von Urlaubsgesuchen, etc.) hat die Dame laut Warchols Anwältin Astrid Wagner "gepfiffen", ihm sogar ein "Betretungsverbot" für ihr Zimmer erteilt. Doch dafür soll sie sich bei höheren Stellen über den ungeliebten Boss beschwert, sogar ihre Angst vor dem "Täter" bekundet haben.

Interne Ermittlungen nach Beschwerden
So ist in einem Auszug aus einer E-Mail der junge Polizistin an Vorgesetzte zu lesen: "Ich habe Panik vor diesem Menschen!!!! Leider kann ich von der Behörde keinen Schutz erwarten, wie ihn jeder Mensch vom österreichischen Gesetz bekommt. Ich habe solche Angst und bin absolut verzweifelt!!! Ich werde mich umgehend mit einem Anwalt in Verbindung setzen!!!! Ich werde offensichtlich nur verhöhnt und diese Person – der TÄTER – geschützt. Warum hilft hier keiner dem OPFER, nur weil ich eine Frau bin???? Dieser Mensch quält mich und hat mich krank gemacht, und wie werde ich geschützt???"

Interne Ermittlungen waren die Folge. "Es wurde alles entkräftet", so Wagner. Warchol aber wurde versetzt - für ihn die Hölle: "Es bleibt immer etwas hängen, du bist nach so einer Sache angepatzt. Das belastet extrem." "Diese Dame spielt ganz klar die Rolle der armen Frau. Das ist selten, aber hier geht es klar um Männerdiskriminierung", so die Anwältin.

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