Prozesse, Verkäufe

Hypo: Heißer Herbst mit vielen Entscheidungen

Wirtschaft
22.08.2014 16:50
Im Sommer ist es vorübergehend ruhig geworden um Österreichs teuerste Bank, die den Steuerzahler schon rund vier Milliarden Euro gekostet hat. Doch ab September wird es Schlag auf Schlag gehen. Es stehen einige Entscheidungen bevor, in denen es erneut um zahlreiche Milliarden geht.

Zunächst steht der Verkauf des Südosteuropa-Netzwerkes (sechs Töchter in fünf Ländern, 6.000 Beschäftigte) auf dem Programm. Zwei Interessenten haben verbindliche Offerte für das gesamte Paket abgegeben: Der US-Fonds Advent (mit einem deutschsprachigen Beraterteam) und eine bulgarisch-russische Gruppe, die eine russische Bank in ihrem Konsortium dabei hat. Ziel ist, dass der Erlös aus dem Verkauf etwa so hoch ist wie der Wert, zu dem die Hypo die Töchter in der Bilanz stehen hat, man spricht von rund 500 Millionen Euro.

Prozessreigen mit BayernLB
Mit der Bayrischen Landesbank wird schon seit einiger Zeit um 2,2 Milliarden Euro prozessiert, die die Deutschen als Kredit in der Hypo haben und die nach heimischer Rechtsmeinung als Eigenkapital einzubehalten sind. Durch das neue Hypo-Gesetz (Nachrang-Anleihen usw.) wurden 800 Millionen Euro davon quasi als "verfallen" erklärt. Man erwartet daher von den Bayern eine neue Klage. Gespräche über einen möglichen Generalvergleich mit dem Freistaat als Eigentümer der BayernLB (es laufen noch andere Verfahren) finden auf Beamtenebene statt, eine (politische) Einigung ist aber noch nicht in Sicht.

"Bad Bank" könnte noch einmal bis zu vier Milliarden kosten
Schließlich soll der "Abbauteil" der Hypo endlich als neue Gesellschaft ("Bad Bank") abgespalten werden. Aus der Italien-Tochter dürfte noch einiges hereinkommen, sodass man eine Bilanzsumme von 15 bis 16 Milliarden Euro haben wird. Viele "faule" Kredite und Immobilien in diesem Portfolio wurden schon mehrfach wertberichtigt. Hypo-Chef Alexander Picker (es ist noch offen, ob er bei der "Bad Bank" bleibt, oder zum neuen Eigentümer der Südosteuropa-Töchter wechselt) hat zuletzt immer versichert, der Abbau der "Bad Bank" werde den Steuerzahler noch einmal "null bis vier Milliarden Euro" kosten.

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