"Junge Kerle zu sehen, viel jünger als ich, eingewickelt in Plastik, mit fehlenden Gliedmaßen und mit einer Unmenge an Schläuchen, die aus ihnen rauskamen - das war etwas, worauf ich nicht vorbereitet war", beschreibt Harry die Schrecken des Krieges in einem Gastbeitrag in der "The Sunday Times".
Mit als größte Gefahr für Soldaten in Afghanistan galten von Terroristen improvisierte Sprengsätze, die am Straßenrand angebracht wurden - sogenannte IEDs (Improvised explosive Devices): "Ich hatte es noch nie aus erster Hand gesehen. Mit 'es' meine ich die Verletzungen, die durch unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung entstanden sind." Da seien Kinder gewesen, die durch solche Sprengfallen gestorben seien, und Soldaten, die tot auf dem Schlachtfeld gelegen hätten. Die Druckwellen abhebender Kampfhubschrauber hätten ihn nachts nicht schlafen lassen. "Man sieht es, man riecht es, man hört es, man fühlt es - es gab kein Entfliehen", so der Prinz.
Als Hubschrauber-Pilot habe er mit den Worten "Operation Vampir" immer wieder ans Lazarett durchgeben müssen, dass große Mengen an Blutkonserven für Schwerverwundete benötigt werden. "Wenn ich daran denke, läuft es mir noch immer kalt den Rücken runter", schildert der jüngste Sohn des britischen Thronfolgers Prinz Charles. Als er im Februar 2008 nach seinem ersten Afghanistan-Einsatz nach Hause flog, waren drei britische Kameraden im künstlichen Koma und die Leiche eines dänischen Soldaten im selben Flugzeug wie der Prinz.
Derzeit ist Harry damit beschäftigt, die "Invictus Games" in London zu organisieren und zu promoten. Bei dem dreitägigen Event im September werden im Krieg verletzte Veteranen aus 14 Ländern in verschiedenen Sportarten gegeneinander antreten.
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