Unwiderstehlich

Sophie Marceau: Vom Teenie-Idol zur Traumfrau

Adabei
02.08.2014 17:00
Sophie Marceau ist das Teenie-Idol einer ganzen Generation, Bond Girl, Femme fatale, moderne Mutter – und Traumfrau mit Prinzipien. Mit der filmischen Lovestory "Ein Augenblick Liebe" (ab 7. August im Kino) verzaubert uns die sympathische französische Schauspielerin erneut.

Französinnen nehmen den Lift nur, wenn ein attraktiver Mann darin steht. Sonst sind ein paar Stockwerke ein willkommenes Work-out – leichtfüßig auf grazilen Absätzen in den Alltag eingebaut. Ein amüsantes Klischee, das auch zu Sophie Marceau passt, denn Madame geht in der Tat viel zu Fuß in Paris.

Es ist dieses Zusammenspiel eines hinreißenden Lächelns und nonchalanten Sexappeals, das die 47-Jährige alterslos erscheinen lässt. 1980, als 14-jährige Schülerin, bewarb sie sich für die Hauptrolle in dem Film "La Boum – Die Fete" und wurde als süße Vic zum Schwarm einer ganzen Teenie-Generation, um nur sechs kesse Jahre später in "Descente aux enfers" – "Abstieg zur Hölle" – mit freizügigen Sexszenen zu frappieren. Dass sie in diesem Streifen just mit jenem Mann das Bett teilte, der in "La Boum" noch ihren Vater gespielt hatte, nämlich Claude Brasseur, ließ die Grande Nation hyperventilieren.

Als verführerische Elektra King in "Die Welt ist nicht genug" wurde sie für James Bond zur fatalen Venusfalle. In unseren Kinos war Sophie Marceau zuletzt 2012 in der Komödie "Und nebenbei das große Glück" zu sehen. Da verdrehte sie Charlotte Casiraghis Dauerverlobtem Gad Elmaleh gehörig den Kopf.

"Wer liebt, vergleicht nicht, wer liebt, ermutigt"
Nach der Trennung von "Highlander" Christopher Lambert (sie waren sieben Jahre zusammen, zwei davon verheiratet) im Juli beginnt für Sophie Marceau ein neuer Lebensabschnitt. Ob sie sich nun für die saloppe Liebe à la carte, den kopflosen One-Night-Stand, eine leidenschaftliche Amour fou oder den sinnlichen Tagtraum entscheidet, bleibt vorerst ihr Geheimnis. Wieder eine gescheiterte Schauspielerehe, so denkt man. Und: Wie viel Konkurrenzdenken verträgt die Liebe eigentlich? Darauf hatte Madame Marceau lange vor dem Ehe-Crash eine stimmige Antwort parat: "Wer liebt, vergleicht nicht, wer liebt, ermutigt."

Für medialen Wirbel sorgte die Aktrice jüngst in Frankreich, als sie sich über die verantwortungsresistente, lasche und doch recht kaschierende Liebesmoral von Monsieur Le Président Hollande echauffierte, Zitat: "Ich glaube an die Vorbildfunktion von Menschen in öffentlichen Ämtern." Ein Seitenhieb, der auch in Richtung Dominique Strauss-Kahn zielt, dessen attestierte Sexsucht sie nicht gerade als vertrauensbildend empfindet. Steuerflüchtling Gerard Depardieu winkt sie indes einfach durch: "Er soll machen, was er will. Das tangiert mich nicht."

Neuer Film "Ein Augenblick Liebe"
Mit der romantischen Lovestory "Une rencontre – Ein Augenblick Liebe", die nun in unsere Kinos kommt, kapert sie die Herzen ihres Publikums erneut: Ein Mann. Eine Frau. Eine Begegnung. Und atemlos-sinnliches Begehren, das im Raum steht.

Doch für Elsa, eine erfolgreiche Autorin – gespielt von Marceau –, sind verheiratete Männer tabu. Und auch Pierre, ein Anwalt und Familienvater (dargestellt von François Cluzet – er gab den fidelen Querschnittsgelähmten in "Ziemlich beste Freunde"), der sich in den Kontinuitätskokon eines 15-jährigen Eheglücks eingesponnen hat, steht nicht der Sinn nach einer schalen Affäre. Der Zufall will es, dass sie einander erneut begegnen. Und gedanklich nicht mehr voneinander loskommen. Denn es ist Liebe. Irgendwie.

"Krone": Pardon, aber sind die Franzosen sonst nicht recht generös in Sachen gelockerter Moral?
Sophie Marceau: Auch so ein Klischee! Elsa als Frau mit Prinzipien darzustellen gibt dieser Begegnung Tiefe. Dennoch finde ich, dass Prinzipien auch da sind, um, sagen wir, in Frage gestellt zu werden.

"Krone": Wie passen eine vorrangig platonische Liebe und frivole Gedanken zusammen?
Marceau: Verzicht ist ohne Zweifel aus der Mode gekommen. Dabei ist das Sehnen gerade der Motor jeder amourösen Annäherung. "Une rencontre" ist nicht einfach die Geschichte eines banalen Seitensprungs – das wurde schon zigmal erzählt –, sondern ein Film über die Macht der Verführung und die fragile Gratwanderung zwischen Vernunft und Gefühl.

"Krone": Glauben Sie an die Liebe auf den ersten Blick?
Marceau: Le coup de foudre? Die Liebe begegnet jedem von uns anders. Und immer ist es ein einziger Moment, der alles in Gang setzt. Ich bin eher der reflektierende Typ Frau, mache mir unheimlich viele Gedanken, wenn mich jemand wirklich fasziniert.

"Krone": Wie muss ein Mann sein, damit er überhaupt Ihr Interesse weckt?
Marceau: Ich habe immer Männer bevorzugt, die irgendetwas zurückhalten, ein Geheimnis haben, voilà.

"Krone": Was möchten Sie Ihren Kindern mit auf den Weg geben? (Marceaus Sohn, 19, stammt aus der langjährigen leidenschaftlichen Beziehung mit dem polnischen Regisseur Andrej Zulawski, eine Tochter, 12, bekam sie mit dem Produzenten Jim Lemly, Anm.)
Marceau: Zeit vor allem. Das Tempo, das die Jugend unserer Kinder prägt, ist enorm. Sie sollen Zeit haben zu überlegen, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen. Sie müssen sich ausprobieren, ihrer eigenen Welt auf den Grund gehen, Träume ausloten dürfen. Es gibt nichts Schlimmeres, als die eigenen Fähigkeiten veruntreut zu haben.

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(Bild: kmm)



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