"Nationaler Held"

Top-Ebola-Arzt in Sierra Leone an Ebola gestorben

Ausland
30.07.2014 10:25
Einer der wichtigsten Kämpfer gegen das tödliche Ebola-Virus in Sierra Leone ist am Dienstag selbst daran verstorben: Sheik Umar Khan sei ein "nationaler Held" gewesen, so das Gesundheitsministerium. Er hatte über 100 Ebola-Patienten behandelt, bevor er sich selbst ansteckte.

"Es ist ein großer und irreparabler Verlust für Sierra Leone, denn er war der einzige Spezialist für virale hämorrhagische Fieber, die das Land hatte", erklärte Brima Kargbo, ein leitender Mediziner Sierra Leones, am Dienstag zu Khans Tod, wie der "Guardian" berichtet.

Der Tod der Mediziners macht einmal mehr deutlich, wie gefährlich das Ebola-Virus ist: Der 39-Jährige starb nicht einmal eine Woche, nachdem seine Diagnose gestellt wurde. Seit dem Beginn des Ebola-Ausbruchs im Februar starben laut Weltgesundheitsorganisation in Guinea, Liberia und Sierra Leone mindestens 672 Menschen daran. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, haben inzwischen die Airlines Asky sowie Arik Air Flüge von und nach Sierra Leone und Liberia ausgesetzt.

Schlechte Hygiene begünstigt Epidemie
Beim derzeitigen Ebola-Ausbruch in Westafrika handelt es sich um den größten jemals registrierten. Die Viren werden von Tieren auf den Menschen übertragen, später von Mensch zu Mensch. Hierbei ist direkter Kontakt über Wunden und Körperflüssigkeiten nötig. Betroffen sind zumeist Verwandte und Pflege- bzw. medizinisches Personal. Vor allem die schlechten hygienischen Verhältnisse, auch in Krankenhäusern, tragen zur Verbreitung von Ebola bei. Aber auch bei Beerdigungen werden die Viren oft großflächig verbreitet.

Die hochansteckende Krankheit geht mit hohem Fieber, Erbrechen, Durchfall sowie inneren und äußerlichen Blutungen einher. Ein Problem liegt in der langen Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen. In dieser Zeit können viele andere Menschen angesteckt werden. Es gibt weder Impfung noch ursächliche Therapie, lediglich die Symptome können behandelt und der Kreislauf stabilisiert werden. In 50 bis 90 Prozent der Fälle ist Ebola tödlich, beim derzeitigen Ausbruch liegt diese Rate bei etwa 60 Prozent.

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