Milliardenübernahme

EU-Kommission billigt Kauf von Beats durch Apple

Elektronik
29.07.2014 08:56
Die EU-Kommission hat die drei Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) schwere Übernahme des Kopfhörerherstellers Beats durch Apple genehmigt. Es gebe keine Wettbewerbsbedenken, weil der gemeinsame Marktanteil der beiden Unternehmen bei Kopf- und Ohrhörern gering sei und es viele globale Konkurrenten gebe, teilte die Kommission am Montag mit.

Auch die Übernahme des Musik-Streamingdienstes von Beats, Beats Music, werde Apples Einfluss nicht übermäßig werden lassen, erklärte die Brüsseler Behörde. Unter den Wettbewerbern im Kopfhörer-Markt zählte sie auch die Firma Bose auf, die Beats erst kürzlich mit dem Vorwurf von Patentverletzungen verklagt hatte (siehe Infobox).

Für Apple ist es die bislang teuerste Übernahme in seiner Unternehmensgeschichte. Der iPhone-Hersteller hat es mit dem Zukauf jedoch weniger auf die Kopfhörer, sondern vor allem auf den rasant wachsenden Markt für Musik-Streaming aus dem Internet abgesehen haben.

Beats Music ist mit seinen gerade einmal 250.000 Nutzern im Vergleich zu Apples 800 Millionen iTunes-Kunden zwar ein Winzling, doch Apple tut sich mit seinem eigenen werbebasierten Dienst "iRadio" bislang schwer, sich gegen die Streaming-Konkurrenz zu behaupten.

Kauf soll Apple "Vorsprung sichern"
Apple-Chef Tim Cook hatte bei der Bekanntgabe des Deals Ende Mai mit entwaffnender Offenheit eingeräumt, dass sein Unternehmen auch selber die Ärmel hätte hochkrempeln können. "Wir könnten so ziemlich alles bauen, was Sie sich erträumen können", sagte er auf eine entsprechende Frage in einem Interview des Blogs "Recode".

Aber den fertigen Beats-Dienst zu kaufen, sichere Apple einen Vorsprung. "Das gibt uns unglaubliche Leute, die nicht auf Bäumen wachsen. Sie sind kreative Seelen, verwandte Geister."

Streaming gehört laut Cook die Zukunft
Bei diesem Deal gehe es nicht um das Hier und Jetzt, sondern um die Zukunft, betonte Cook. Und diese scheint den Streaming-Diensten zu gehören. Sie machen zwar erst einen Bruchteil des weltweiten Musikmarktes aus - nach Zahlen des Branchenverbandes IFPI erlösten die Abo-Angebote wie Spotify, Rdio oder Deezer im vergangenen Jahr 1,1 Milliarden Dollar bei insgesamt 28 Millionen Nutzern -, konnten zuletzt aber einen gewaltigen Umsatzsprung von 51 Prozent vorweisen.

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