Taxifahrer in U-Haft

D: Vermisster Justin wurde ebenfalls missbraucht

Ausland
27.07.2014 13:37
In Deutschland ist ein schier unfassbarer Fall von Kindesmissbrauch aufgedeckt worden: Ein 52-jähriger Mann aus Brandenburg sitzt seit Samstag in U-Haft, weil er sich in mindestens 175 Fällen an Kindern und Jugendlichen sexuell vergangen haben soll. Letztes Opfer dürfte ein geistig behinderter 14-Jähriger sein, den der Deutsche in seiner Wohnung versteckt hatte. Justin, der seit Ende Juni vermisst worden war und der den Mann seit Längerem kannte, sei ebenfalls missbraucht worden, hieß es am Sonntag von der Cottbuser Staatsanwaltschaft.

Wie die "Berliner Morgenpost" am Samstagabend berichtete, war die Polizei im Rahmen der Suche nach dem 14-jährigen Justin auf die Spur des Verdächtigen - nach Informationen der Zeitung ein Taxifahrer - gekommen. Der Verdächtige habe bei seiner Festnahme keinen Widerstand geleistet und sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft.

Die Vorwürfe gegen den 52-Jährigen aus Lübbenau in der Lausitz - laut "Tagesspiegel" ein Familienvater - sind massiv: Neben dem Verdacht des besonders schweren Falles der Kindesentziehung – der geistig behinderte Jugendliche soll wochenlang von dem Mann in dessen Wohnung versteckt worden sein – gehe es laut der Cottbuser Oberstaatsanwältin Petra Hertwig um weitere rund 100 Vorfälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern und 75 Verdachtsfälle des sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen.

Auf der Suche nach dem 14-Jährigen waren die Ermittler auf fünf weitere mutmaßliche Opfer des 52-Jährigen gestoßen, die nach und nach über die insgesamt 175 Missbrauchstaten des Verdächtigen berichteten. Einige der Fälle sollen bereits 20 Jahre zurückliegen. Laut "Morgenpost" soll der Mann seine Opfer in seinem persönlichen Umfeld gesucht haben - auch Justin kannte er seit Längerem.

Polizei fand vermissten Jugendlichen in Wohnung
Der 14-Jährige war seit 29. Juni abgängig, bereits seit diesem Zeitpunkt soll er sich bei dem 52-Jährigen versteckt haben. Nach Ermittlungen im persönlichen Umfeld Justins, Zeugenbefragungen und drei Vernehmungen des mutmaßlichen Kinderschänders, die den Verdacht gegen den Mann erhärteten, wurde am Freitag schließlich die Wohnung des Brandenburgers durchsucht – wo die Beamten den geistig behinderten Jugendlichen vorfanden.

Wie Oberstaatsanwältin Hertwig am Sonntag sagte, habe der Bub sich freiwillig in der Wohnung des Mannes aufgehalten. Befragungen des Jugendlichen hätten allerdings ergeben, dass in der Zeit sexueller Missbrauch stattgefunden habe. Äußerlich habe der Jugendliche, der sich nun in der Obhut des Jugendamtes befinde, unversehrt gewirkt, alles Weitere soll nun in weiteren Gesprächen mit Psychologen eruiert werden.

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