Tote und Verletzte
Israelischer Luftangriff auf UN-Schule in Gaza
In die Schule bei Beit Hanoun waren zahlreiche Palästinenser vor Israels Militäroffensive geflüchtet. Ein Sprecher der palästinensischen Rettungskräfte sprach von 15 Toten und Dutzenden Verletzten. Ein Sprecher des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) bestätigte über den Kurznachrichtendienst Twitter, dass es "mehrere Tote und Verletzte" gibt.
UNRWA-Sprecher: "Israels Armee hatte Koordinaten"
Der UNRWA-Sprecher erklärte zudem, die genauen Koordinaten des Gebäudes seien an die israelische Armee weitergegeben worden, um dieses zu schützen. Ein weiterer UN-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, das Geschoss sei gegen 14.50 Uhr Ortszeit "in oder bei" der Schule eingeschlagen. UNRWA habe kurz zuvor die dortigen Palästinenser aufgefordert, das Gebäude zu verlassen, weil ein Beschuss befürchtet worden sei.
Hamas soll Zivilisten an Flucht aus Gebäude gehindert haben
Die israelische Armee beschuldigte Hamas-Kämpfer, Zivilisten an der Flucht aus der UN-Einrichtung gehindert zu haben. Die UNRWA teilte hingegen mit, man hätte vergeblich versucht, mit der israelischen Armee eine Räumung der Schule zu koordinieren.
Israel hatte vor gut zwei Wochen eine Militäroffensive gegen radikale Palästinenser im Gazastreifen gestartet. Die Regierung reagierte damit auf den anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Küstengebiet. Nach Angriffen aus der Luft, von See und durch Artillerie hatte die Armee vor einer Woche auch eine Bodenoffensive gestartet.
117.000 Menschen suchten Schutz in UN-Gebäuden
Die UNRWA unterhält eigenen Angaben zufolge 245 Schulen im Gazastreifen, in denen rund 225.000 Kinder unterrichtet werden. Zuletzt hatten in 77 von der UNO-Organisation betriebenen Einrichtungen rund 117.000 Menschen Schutz gesucht. Insgesamt flohen nach UN-Angaben mehr als 140.000 Palästinenser in den vergangenen Tagen in Gaza wegen der Kämpfe zwischen der Hamas und Israel aus ihren Häusern.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte am Mittwoch empört auf den Fund von Raketen radikaler Palästinensergruppen in Schulen der Vereinten Nationen im Gazastreifen reagiert. Dadurch würden die Gebäude zu möglichen Angriffszielen gemacht und die dort aufgenommenen Flüchtlinge gefährdet, hieß es in einer Erklärung der Vereinten Nationen in New York. Ban ließ offen, wem genau er die Deponierung der Raketen zuschrieb.
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