Streiks vom Tisch

Eisenbahner erzielen nächtliche Einigung: +2,4%

Wirtschaft
24.07.2014 06:15
Bei den Eisenbahner-Kollektivvertragsverhandlungen wurde in der Nacht auf Donnerstag ein Abschluss erzielt. Mit einer Brutto-Lohnerhöhung von 2,4 Prozent auf alle KV- und Ist-Löhne sowie sozialversicherungspflichtige Nebenbezüge, verbunden mit einem Mindestbetrag von 55 Euro, habe man eine Lösung erreicht, erklärte der Chefverhandler der Arbeitgeber, Thomas Scheiber. Drohende Streiks sind damit vom Tisch.

Die Lösung sei "sozial gestaffelt", so Scheiber: Kleinere Einkommen würden stärker angehoben, für den Arbeitgeber sei das "finanziell stemmbar". Die Forderung der Gewerkschaft nach einer Netto-Lohnerhöhung sei von der Arbeitgeberseite in den Verhandlungen abgewendet worden. Die Vereinbarung gilt für ein Jahr.

Scheiber, auch Obmann des Fachverbands Schienenverkehr, erklärte weiter, dass er mit der Einigung mit der Gewerkschaft zufrieden sei. Gleichzeitig erwarte er, dass es zu keinerlei Ausfällen oder Verspätungen im Zugverkehr durch Betriebsversammlungen mehr komme. Das sei mit dem Sozialpartner vereinbart worden.

Gewerkschaft: 1.500 Euro Mindestlohn verwirklicht
"Besonders erfreulich ist, dass in allen verhandelten Eisenbahnkollektivverträgen die ÖGB-Forderung nach 1.500 Euro Mindestlohn jetzt erfüllt ist", erklärte vida-Spitzengewerkschafter und ÖBB-Konzernbetriebsrat Roman Hebenstreit Donnerstag früh.

"Wir haben unser Ziel erreicht. Reallohnverluste konnten abgewehrt werden. Die Teuerung wurde abgegolten und es konnte für die Eisenbahnbeschäftigten ein nicht unerheblicher prozentueller Anteil an den gestiegenen Unternehmenserfolgen errungen werden", so Hebenstreit. Durch die Mindesterhöhung von 55 Euro würden die Gehälter jener Beschäftigtengruppen, die einen Großteil ihres Einkommens für die Dinge des täglichen Lebensbedarfs wie Wohnen und Essen ausgeben müssten, stärker angehoben.

Betriebsversammlungen finden trotzdem statt
Die für Donnerstag in Linz und in der Steiermark angekündigten Betriebsversammlungen werden laut Hebenstreit wie angekündigt abgehalten. In den kommenden Tagen sollen die Beschäftigten zudem in weiteren Betriebsversammlungen in allen Bundesländern detailliert über den KV- und Gehaltsabschluss informiert werden. "Wir werden die Belegschaften auffordern, von ihrem Recht auf Teilnahme an den Betriebsversammlungen mit Verantwortung und Augenmaß Gebrauch zu machen, sodass es nach Möglichkeit zu keinen Verzögerungen für die Fahrgäste kommt", so Hebenstreit.

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