Verspätungen drohen

Eisenbahner-Lohnrunde erfolglos abgebrochen

Österreich
18.07.2014 15:12
Bahnfahrern droht nächste Woche Ungemach. Die Personalvertretung hält am Montag ab 11 Uhr Betriebsversammlungen in Salzburg ab, die auf ganz Österreich ausstrahlen werden. Anlass sind die am Freitag abermals abgebrochenen Kollektivvertragsverhandlungen. Kommen sich beide Seiten nicht näher, folgen am Donnerstag Versammlungen in Linz und Graz. In weiterer Folge schließt Vida-Verkehrsgewerkschafter Roman Hebenstreit bundesweite Versammlungen nicht aus.

Die Betriebsversammlung am Montag soll eine bis eineinhalb Stunden dauern. Die Arbeitnehmerseite wirft den Arbeitgebern vor, sich in den vergangenen zwei Verhandlungsrunden überhaupt nicht bewegt zu haben, während die Arbeitgeberseite von absolut unannehmbaren Forderungen spricht. Beide Seiten erwarten sich nun jeweils vom Gegenüber einen neuen Gesprächsvorschlag.

Fachverbandsobmann: "Ultimatum ist nicht der richtige Stil"
Für Thomas Scheiber, Obmann des Fachverbandes Schienenbahnen, haben die Arbeitnehmervertreter den sozialpartnerschaftlichen Weg verlassen. "Uns wurde ein Ultimatum bis Montag neun Uhr gestellt, das ist nicht der richtige Stil", meinte er am Freitagnachmittag. Nun sei die Gewerkschaft am Zug "ihre Kampagne zu beenden und mit finanzierbaren Vorschlägen zu kommen".

Die Arbeitgeber seien der Personalvertretung weit entgegengekommen. Unterm Strich sei eine Lohn- und Gehaltserhöhung mit einer Bandbreite von 2,2 bis 2,8 Prozent angeboten worden. Die Arbeitnehmer hätten aber eine Spanne von 2,6 bis über fünf Prozent gefordert. Außerdem hätten sie das Thema Steuersenkung diskutieren wollen, was aber nicht in die Kollektivvertragsverhandlungen hinein gehöre.

Gewerkschafter: "Ein schlechter Witz"
Dass die Unternehmer von einem "schlechten Stil" sprechen, ist für Hebenstreit "ein schlechter Witz". "Realität ist, dass sich die Arbeitgeber in den letzten beiden Runden Null bewegt haben. Wir sind darüber fassungslos, denn wir haben dreimal hintereinander nachgebessert und wollten heute eine Einigung erzielen. Wenn nötig hätten wir bis nach Mitternacht verhandelt, aber daran hatten die Arbeitgeber kein Interesse."

Die angebotenen 2,8 Prozent Gehaltserhöhung würde gerade einmal eine Handvoll Mitarbeiter betreffen. Für die überwiegende Masse hätte es ein Lohnplus von 1,8 Prozent gegeben. "Das ist eine Provokation der Sonderklasse", ärgerte sich Hebenstreit

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