Anwohner empört

Ku-Klux-Klan geht mit Zuckerln auf Mitgliederjagd

Ausland
17.07.2014 12:09
Der Ku-Klux-Klan im US-Bundesstaat South Carolina zieht offenbar alle Register, um Mitglieder anzulocken: Die Rassisten hinterlassen neuerdings "Goodie Bags" in Vorgärten, die neben den üblichen Hassbotschaften auch Zuckerl enthalten.

Am Sonntag fanden zahlreiche Bewohner von Seneca in South Carolina die "Goodie Bags" des Ku-Klux-Klan in ihren Einfahrten, berichtet Fox Carolina. "Schützt unser Land, tretet dem Klan bei", war darauf groß zu lesen. Als Lockmittel sollten offenbar Pfefferminzbonbons und Schoko-Dragees dienen.

"Wenn es nicht weiß ist, ist es nicht richtig"
Auf dem Flyer wurden neben Hasstiraden von angeblichen "schwarzen Job-Quoten" und "Minderheitentyrrannei" die Website der "loyalen weißen Ritter" sowie eine Hotline angegeben. Wer dort anruft, wird von einer Ansprache per Band begrüßt: "Sei ein Mann, tritt dem Klan bei! Illegale Einwanderung zerstört Amerika." Den Schluss bildet: "Immer daran denken: Wenn es nicht weiß ist, ist es nicht richtig. Weiße Kraft!"

Da die Rassisten ihre Rekrutierungssäckchen wahllos verteilten, seien zahlreiche in den Vorgärten von Minderheiten gelandet, so Medienberichte. Viele Familien seien daher nun beunruhigt, schließlich sei ihnen nicht bewusst gewesen, dass der Ku-Klux-Klan in ihrer Nachbarschaft überhaupt aktiv sei. Zahlreiche Anwohner seien auch wütend und würden sich ob der Ku-Klux-Klan-Aktivität schämen, so eine Betroffene gegenüber Fox Carolina.

Ku-Klux-Klan schüchtert ein
Robert Jones, ein Leiter des örtlichen Ku-Klux-Klan, will die Aufregung nicht verstehen. Der Klan suche seit Langem mit Flugblättern nach neuen Mitgliedern. Zudem handle es sich nicht um eine Hass-Gruppe, sondern eine Zivilrechtsorganisation, die der Bibel folge und heutzutage vor allem gegen illegale Einwanderer auftrete. Fürchten müsse man sich vor dem Klan nicht, solange man nichts getan habe, das seine Mitglieder als "moralisch falsch" einschätzten.

Die vom "Goodie Bag" überraschten Anwohner sehen das freilich anders. Und auch die Ankündigung Jones', nach einem Protest gegen illegale Einwanderung in North Carolina am 9. August werde ein Kreuz brennen, dürfte nicht zur Beruhigung beitragen.

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