"Wir quellen komplett über", bringt Elisabeth Baldauf-Bracke, Obfrau des Tierschutzvereins für Tirol, die Situation in den Heimen Innsbruck-Mentlberg, Reutte, Schwaz und Wörgl auf den Punkt. Der Grund dafür ist für sie klar: "In der Reisezeit sind die Tiere oft einfach nicht mehr willkommen."
Immer mehr ausgesetzte Exoten
Alleine in Mentlberg sind derzeit schon über 200 Tiere untergebracht. Und beinahe jeden Tag kommen neue hinzu – aber nicht nur typische Haustiere wie Hunde, Katzen und verschiedene Kleintiere, sondern immer häufiger auch Exoten. "Erst kürzlich hat uns ein Mann eine Gelbwangenschildkröte vorbeigebracht, die er aus einem Brunnen im Stadtteil Amras herausgefischt hat", erklärt Mitarbeiter Florian Hörtnagl.
Tigerpython in Katzenkäfig gepfercht
Ab und zu komme es aber auch zu brenzligen Situationen, wie etwa vor einigen Wochen im Olympischen Dorf. Dort wurde ein Tigerpython - eine Würgeschlange - in einen Katzenkäfig gepfercht und einfach in einem Stiegenhaus ausgesetzt. "Das kann äußerst gefährlich werden. Man weiß nie, wie ein solches Tier nach so einem Martyrium reagiert", sagt Hörtnagl.
Tierheime platzen aus allen Nähten
Der Platz wird in den Heimen jedenfalls knapp. "Wir müssen die Tiere rund fünf Wochen behalten. Erst dann können wir sie vermitteln", erklärt Baldauf-Bracke. Dies sei aber alles andere als einfach, pausenlos sei man auf der Suche nach privaten Plätzen. Und so warten zahlreiche Tiere weiter auf ein neues Zuhause.
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