Angst vor Ebola

Elfenbeinküste wies eigene Landsleute an Grenze ab

Ausland
15.07.2014 09:20
Aus Angst vor der Ausbreitung der Ebola-Epidemie haben die Behörden der Elfenbeinküste Hunderte Landsleute abgewiesen, die aus dem benachbarten Liberia in ihre Heimat zurückkehren wollten. Die rund 400 ivorischen Flüchtlinge seien völkerrechtswidrig an der Rückkehr gehindert worden, kritisierte das Flüchtlingshochkommissariat UNHCR am Dienstag.

Der ivorische Regierungssprecher Bruno Kone rechtfertigte das Vorgehen der Grenzschützer vom Wochenende: "Alle müssen Verständnis zeigen", sagte er. "Wir sind mit der größten Pandemie konfrontiert, die unsere Region seit Langem erlebt hat." Damit dürfe nicht nachlässig umgegangen werden.

UNHCR-Vertreter Mohammed Toure weckte wegen der offenen Grenze indes Zweifel an der Darstellung, dass die Flüchtlinge wirklich wegen Ebola-Bedenken abgewiesen worden seien. Außerdem betonte Toure, dass das UNHCR sogar Gesundheitsuntersuchungen angeboten habe, bevor die betroffenen Menschen die Grenze übertreten.

Flüchtlinge wollen wieder in ihre Heimat zurück
Das UNHCR organisiert die Rückführung der Flüchtlinge, die in den Jahren 2010 und 2011 vor der Gewalt nach den Wahlen in der Elfenbeinküste nach Liberia geflohen waren. Im Juni führte das UNHCR nach eigenen Angaben bereits mehr als 2.600 Ivorer aus Liberia in ihre Heimat zurück - rund 300.000 Menschen waren insgesamt vor der Gewalt geflohen.

Liberia zählt zu jenen westafrikanischen Ländern, in denen dieses Jahr Ebola-Fälle bekannt geworden sind. Nach UN-Angaben starben in Westafrika seit März bereits 518 Menschen an der Epidemie, da es bisher keine Medizin gegen Ebola gibt.

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