"Sehr kollegial"

Ex-Schützling Barisic: “Löw ist menschlich top”

Sport
15.07.2014 09:25
Die Spuren von Weltmeister-Macher Joachim Löw im österreichischen Fußball sind noch lange nicht verwischt. Mit dem deutschen Bundestrainer freuten sich am Sonntag zahlreiche Wegbegleiter aus gemeinsamen Tagen beim FC Tirol (2001-2002) und bei der Wiener Austria (2003-2004) mit Löw. So gönnte u.a. auch der amtierende Rapid-Trainer Zoran Barisic seinem ehemaligen "Chef" den Erfolg von ganzem Herzen. Denn: "Er ist menschlich top."

Barisic hatte 2002 unter Löw mit dem FC Tirol den heimischen Meisterteller erobert. Mit dabei in der Meistertruppe war damals auch Michael Baur und damit ein zweiter aktueller Chefcoach im österreichischen Oberhaus (SV Grödig).

"Weltmeistertrainer in Österreich"
"Jetzt haben wir einen Weltmeistertrainer in Österreich gehabt", brachte es Barisic auf den Punkt. Für ihn hat der 54-Jährige alles, was einen Topmann auf der Trainerbank ausmacht. "Er ist ein sehr guter Trainer. Er verfügt über große Fachkenntnisse, ist aber obendrein menschlich einfach top. Er ist dadurch sehr glaubwürdig, auch der Mannschaft gegenüber. Deshalb freut es mich sehr, dass er es geschafft hat, Weltmeister zu werden."

"Immer ein offenes Ohr"
Die Erinnerungen von Barisic an "Jogi" sind auch zwölf Jahre später noch recht frisch. "Das sind sehr positive Erinnerungen. Er hat immer ein offenes Ohr gehabt für die Spieler, für jeden einzelnen. Du hast mit allen Dingen zu ihm kommen können. Im Umgang mit Spielern und Betreuern war er immer sehr positiv. Er war auch offen für taktische Varianten. Er hat ein sehr gutes Gespür für die Mannschaft. Er weiß, was sich innerhalb eines Teams abspielt, und kann sehr schnell reagieren, wenn etwas aus der Balance gerissen wird."

Barisic spricht von einer "natürlichen Autorität" bei Löw. "Er ist mit Spielern und Betreuern sehr kollegial. Er kann aber trotzdem sehr streng sein. Er verfügt über eine natürliche Autorität. Dadurch muss er auch nicht schreien mit der Mannschaft, um glaubwürdig zu sein. Das sind Dinge, die ihn als Trainer und als Mensch auszeichnen." Löw sei "auf jeden Fall ein Vorbild" für Trainer Barisic. "Ich bin froh, dass ich mit Kurt Jara und Jogi Löw noch zwei so gute Trainer gehabt habe in meiner Karriere, von denen ich sehr viel habe lernen können."

Baur: "Er hat es verdient"
Auch Baur jubelte mit Löw. "Wenn es einer verdient hat, dann er", sagte Grödigs Cheftrainer. "Ich gehe davon aus, dass die Leute, die verantwortlich sind, dass er aus Österreich verjagt wurde, jetzt wissen, dass er ein guter Trainer ist", meinte Baur mit einem Schmunzeln. Schließlich war Löw im März 2004 von Austria-Mäzen Frank Stronach trotz Tabellenplatz eins beurlaubt worden.

Über Löws Vorzüge bei der jüngsten WM meinte Baur: "Mir hat vor allem die Ruhe imponiert, die er ausgestrahlt hat. Es hat nie Hektik gegeben, und das hat sich auf die Mannschaft übertragen. Deutschland war in jeder Phase des Turniers Herr der Lage. Das ist der Verdienst des Trainers."

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(Bild: KMM)



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