Nach langem Streit
Kirche von England erlaubt Frauen als Bischöfe
Der Abstimmung war eine jahrzehntelange, teils erbittert geführte Grundsatzdebatte vorausgegangen. Ein ähnlicher Vorstoß war im November 2012 am Widerstand der Laien im Kirchenparlament gescheitert. Ihnen war der Vorschlag nicht weit genug gegangen. Er hatte vorgesehen, dass Priester ein Vetorecht gegen die Ernennung von Frauen ausüben dürfen. In England sind weibliche Priester seit 1994 möglich. Derzeit stellen Frauen nach Kirchenangaben etwa ein Drittel des Klerus.
Skeptiker hatten wegen der Frage der Frauen-Ordination sogar einen Bruch der Church of England nicht mehr ausgeschlossen. Erzbischof Welby rief deshalb zur Einigkeit zwischen Befürwortern und Gegnern auf. "Es geht jetzt nicht darum, dass der Sieger alles kriegt, es geht darum, als liebevolle Familie weiter gut miteinander auszukommen."
Premier Cameron begrüßt Entscheidung
Die britische Politik begrüßte die Entscheidung vom Montag. Premierminister David Cameron erklärte, er sei für weibliche Bischöfe und beglückwünschte Welby, der die Entscheidung durch seine Führungsqualitäten möglich gemacht habe. Vizepremier Nick Clegg sprach von einem "großen Moment" für die Kirche von England.
Die Kirche von England ist die Mutterkirche der anglikanischen Weltgemeinschaft und gilt in England als Staatskirche. Jeder vierte Engländer betrachtet sich als Teil der Kirche, auch wenn es keine formelle Mitgliedschaft gibt. In anderen Teilkirchen der Anglikaner, etwa in Neuseeland und den USA, sind Bischöfinnen seit Jahren üblich.
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