Viele unter Trümmern

Casablanca: Über 20 Tote nach Hauseinstürzen

Ausland
14.07.2014 08:22
Beim Einsturz dreier Wohnhäuser in der marokkanischen Handelsmetropole Casablanca sind laut Behördenangaben mindestens 23 Menschen getötet worden. In ersten Meldungen unmittelbar nach dem Unglück war noch von drei Todesopfern die Rede. Die Einsatzkräfte waren zunächst mit dem Ausmaß des Unglücks überfordert.

Allein am Sonntag bargen die Rettungskräfte 15 Leichen unter den Trümmern der Freitagnacht eingestürzten mehrstöckigen Gebäude, darunter auch die marokkanische Schauspielerin Amal Maaruf und ihre Mutter. Laut einem Bericht der Nachrichten-Website Yibiladi nahm Maaruf noch mehrere Stunden nach dem Unglück Anrufe auf ihrem Handy entgegen.

Ausrüstung der Einsatzkräfte unzureichend
Die Feuerwehr konnte bis Sonntag mindestens 55 Menschen lebend aus den Trümmern retten, unter ihnen auch sechs Kinder. 17 von ihnen wurden im Krankenhaus behandelt. Nach Angaben der Behörden waren möglicherweise noch weitere Einwohner unter dem Schutt begraben. Die Bergungskräfte mussten am Nachmittag ihre Arbeit unterbrechen, um weiteres und geeigneteres Räumgerät zu besorgen. "Suche unterbrochen, Ausrüstung unzureichend. Drei Tage, um das zu bemerken", spottete die Zeitung "Economist" daraufhin auf ihrer Internetseite.

Seit Jahren gab es Warnungen vor Einsturzgefahr
Warum die drei Gebäude mitten in der Nacht einstürzten, war auch am Sonntag unklar. Die Behörden nahmen Ermittlungen auf. Mehrere Bewohner berichteten, die in den 1960er- und 1970er-Jahren gebauten Wohnhäuser seien seit Jahren nicht mehr renoviert worden. In Casablanca leben rund fünf Millionen Menschen, viele von ihnen in Slums. Das Wohnungsbauministerium warnte Ende 2012, dass Tausende Häuser einsturzgefährdet seien.

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