Der WM-Gastgeber hatte sich zuletzt mit dem 1:7 im Halbfinale gegen Deutschland - der höchsten Länderspiel-Niederlage überhaupt - und mit dem 0:3 gegen die Niederlande im Spiel um Platz drei blamiert. Der angepeilte sechste WM-Titel wurde klar verpasst. Scolari hatte nach dem so schwachen Abschneiden nicht von einem Rücktritt reden wollen und mehrfach betont: "Wir hatten vereinbart, dass wir nach Ende des Wettbewerbs einen Bericht einreichen werden. Unsere Position wird vakant sein, und der Präsident und der Vorstand werden die WM analysieren."
Der Trainer der Weltmeistermannschaft von 2002 und sein Mitstreiter Carlos Alberto Parreira, Technischer Direktor beim WM-Gastgeber, hatten sogar ihre Arbeit vehement verteidigt und wollten keine Fehler einräumen. Daraufhin wurden sie von den Medien noch schärfer kritisiert.
Verbandschef: "Scolari ist unhaltbar"
Hinter den Kulissen ging es zuletzt ähnlich drunter und drüber wie auf dem Platz. Der designierte Verbandspräsident Marco Polo Del Nero hatte sich zuletzt für einen Verbleib des einst so beliebten "Felipao" ausgesprochen. Nach der Blamage im kleinen Finale sagte hingegen Noch-Verbandschef Jose Maria Marin, die Situation mit Scolari sei "unhaltbar".
Als Nachfolgekandidaten gelten Adenor "Tite" Bacci (zuletzt Corinthians Sao Paulo) und U20-Nationaltrainer Alexandre Gallo. Die Zeit drängt für die Brasilianer: Am 5. September steht in Miami gegen Kolumbien das nächste Länderspiel an, 2015 die Copa America und 2016 in Rio de Janeiro das olympische Fußball-Turnier.
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