19-Jähriger klagt an

Misshandlungs-Vorwürfe gegen Polizist in OÖ

Österreich
12.07.2014 16:06
Gegen einen Polizisten in Oberösterreich wird wegen Misshandlungsvorwürfen ermittelt. Der Beamte soll in der Nacht auf den 25. Juni einen 19-Jährigen bei Asten verprügelt und leicht verletzt haben. "Wir nehmen die Misshandlungsvorwürfe ernst", bezog David Furtner, Sprecher der Landespolizeidirektion Oberösterreich, am Samstag zu den Vorwürfen Stellung. Die Darstellungen der Ereignisse würden aber auseinandergehen, ergänzte er.

Laut Anzeige gegen den Polizeibeamten sei der 19-Jährige am 25. Juni gegen 1 Uhr mit zwei Freunden auf der B1 in Asten im Bezirk Linz-Land auf dem Weg von einem Fest nach Hause gewesen, als plötzlich ein Auto neben ihnen stehen blieb. Der Lenker des Pkws stieg aus und soll gleich auf den 19-Jährigen eingeprügelt haben.

Seinem Vater gegenüber erklärte der junge Mann, er habe nichts getan, gestand aber ein, alkoholisiert gewesen zu sein und einen "Filmriss" gehabt zu haben. Als seine beiden Begleiter mit einem Smartphone Fotos und ein Video von dem Vorfall gemacht hätten, seien sie von dem Mann, der sich nun als Polizist zu erkennen gegeben habe, derart bedroht worden, dass die Aufnahmen letztlich gelöscht worden seien.

Trio ging laut Polizei mitten auf der Fahrbahn
Dem steht jedoch die polizeiliche Darstellung gegenüber: So seien zwei Beamte einer Zivilstreife gerade auf dem Weg zu einem Einsatz gewesen, als sie die drei jungen Männer auf der Bundesstraße "gefährlich nahe zur Mitte der Fahrbahn" gehen sahen. Die Polizisten hätten daher angehalten und den 19-Jährigen - seine Begleiter waren schon etwa 150 Meter weiter - aufgefordert, seinen Weg näher am Straßenrand fortzusetzen.

Doch dann sei die Sache eskaliert. Der 19-Jährige habe sich - obwohl sich die Beamten als Polizisten deklariert hätten - sehr aggressiv verhalten. Deswegen sei er festgenommen und dabei auch leicht verletzt worden. Er wurde in die Polizeiinspektion Enns gebracht und wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt angezeigt. Seine Alkoholisierung sei amtlich festgestellt worden, erklärte Furtner. Das Ausmaß nannte er nicht. Das Handy sei sichergestellt worden, für Datenforensiker sei es kein Problem festzustellen, ob Aufnahmen gelöscht wurden, so Furtner.

Staatsanwaltschaft Steyr mit Fall betraut
Die Polizei sei allerdings nicht mehr mit dem Fall befasst, stellte der Sprecher fest. Die Staatsanwaltschaft Steyr leite die Ermittlungen. Deren Sprecher Andreas Pechatschek bestätigte eine entsprechende Anzeige. Nähere Angaben wollte er nicht machen, das Bundesamt zur Korruptionsprävention und -bekämpfung sei mit den Ermittlungen betraut.

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