Schnelle Radiostrahlungsausbrüche (Fast Radio Bursts) bzw. Radioblitze waren bislang nur von einem einzigen Radiotelesekop am Parkes-Observatorium in Australien aufgezeichnet worden. Der Umstand, dass die nur Sekundenbruchteile dauernden Kurzzeit-Phänomene mit keinem anderen Teleskop der Erde bestätigt werden konnten, führte dazu, dass so manche Forscher bereits Zweifel an der extraterrestrischen Natur der Blitze hatten. Man vermutete, dass die Signale des australischen Teleskops von Quellen auf der Erde oder in ihrer unmittelbaren Umgebung stammen könnten.
Der in Puerto Rico aufgezeichnet Radioblitz räumt aber laut Angaben von Wissenschaftlern des Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn auch die allerletzten Zweifel aus: Der nur Sekundenbruchteile andauernde Puls stammt tatsächlich aus den Tiefen des Universums und lag in Richtung des Sternbilds Fuhrmann weit außerhalb der Milchstraße am nördlichen Sternenhimmel.
Mit größtem Radioteleskop der Welt entdeckt
Aufgezeichnet wurde der Radioblitz bereits am 2. November 2012 am Arecibo-Observatorium auf Puerto Rico, das das größte und empfindlichste Radioteleskop der Erde (kleines Bild) besitzt - einen Reflektor mit 305 Metern Durchmesser und einer Fläche von 73.000 Quadratmetern.
Wie genau diese Radioblitze entstehen, ist noch unklar. Die Vermutungen der Forscher kreisen um eine Reihe von exotischen astrophysikalischen Phänomenen wie zum Beispiel verdampfende Schwarze Löcher, miteinander verschmelzende Neutronensterne oder Strahlungsausbrüche auf sogenannten Magnetaren (das sind Neutronensternen mit extrem hohen Magnetfeldern, Anm.).
Die Position des Radioblitzes zwischen einem Überrest einer alten Supernova namens S147 (links) und dem Sternentstehungsgebiet IC 410 (rechts) ist durch einen weißen Kreis markiert.
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