Der Weltmeister-Trainer von 2002 ist durch die historische Niederlage mehr als nur angezählt. "Alles war schlecht", wetterte Peixoto in einem Interview mit dem TV-Sender ESPN Brasil weiter.
Scolari selbst wollte sich hingegen nicht über seine Zukunft äußern. "Darüber mache ich mir jetzt keinen Kopf", sagte der 65-Jährige auf die Frage, ob er als Teamchef weitermachen wolle. "Jetzt werden wir erst mal am Samstag spielen, der dritte Platz ist jetzt unser Traum." Nach dem kleinen Finale in Brasilia werde er sich mit dem Verband zusammensetzen, betonte Scolari bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem technischen Direktor Carlos Alberto Parreira.
Der 65 Jahre alte Scolari verteidigte seine Arbeit. "Wir hatten sechs Minuten einen totalen Kurzschluss. Aber vergesst nicht, dass Brasilien erstmals seit 2002 wieder in einem Halbfinale stand", sagte Scolari. Sein Vertrag läuft freilich nach dem Ende der WM aus, die Zeichen stehen auf Abschied.
Fred und Scolari Brasiliens Sündenböcke
Als weiterer Sündenbock des brasilianischen Debakels wird Fred angesehen. Obwohl die Mannschaft kollektiv versagte, wurde er derart lautstark ausgepfiffen, als wäre er alleinverantwortlich für alle geplatzten WM-Träume. Damit war Freds Abstieg vom umjubelten Toptorjäger beim Confed-Cup 2013 zum Sündenbock der Heim-WM vollendet. Fred war bei Scolari gesetzt. Der Coach hielt trotzig am Mann von Fluminense Rio de Janeiro fest. Fred sei ein "Leader", behauptete Scolari gebetsmühlenartig.
Aber der Mann, der als einer der intellektuellen Köpfe im Team gilt, ließ solchen Worten zu selten Taten folgen. Die Schwalbe zum WM-Start gegen Kroatien nahmen die Fans noch hin, immerhin trug Fred so zum 3:1-Sieg bei. Danach gelang ihm wenig, er wurde kritisiert, infrage gestellt. Als er sich einen Schnauzer stehen ließ, endete kurz seine Torflaute. Gegen Deutschland brachen dann aber erneut alle Dämme.
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