Ein Team von Forschern der schottischen Universität Stirling unter der Leitung von Michelle Klailova untersuchte im Jahr 2007 eine Gruppe von 13 Gorillas - darunter war ein "Silberrücken" (so werden dominante, erwachsene männliche Gorillas wegen ihres charakteristischen silbrig-grauen Fells bezeichnet, Anm.). Sie konzentrierten sich bei ihrer Studie, die im Fachjournal "PLOS One" veröffentlicht wurde, vor allem auf das Verhalten des Chefs der Gruppe.
Die Forscher setzten den Ausstoß von Duftstoffen zum Erregungsgrad der Affen ins Verhältnis. So fanden sie heraus, dass die Duftstoffe nicht nur ein Ergebnis von Erregung sind, sondern gezielt zur Beeinflussung des Verhaltens anderer Affen eingesetzt werden können. So seien sie bei Ärger oder Gefahr zu riechen, aber auch, wenn die Mutter des jüngsten Gruppenmitglieds nicht in direkter Nähe der Chefs war. Der Geruch könne je nach Situation hoch- und runtergeregelt werden, so die Wissenschaftler.
Duftsprache bei schlechter Sicht?
Womöglich werde die Duftsprache in den zentralafrikanischen Urwäldern, wo die Sicht für die Tiere beeinträchtigt ist, auch zur Orientierung eingesetzt. Die Studie gebe starke Anhaltspunkte, dass die Kommunikation über Gerüche bei den Menschenaffen und Menschen viel wichtiger ist als bisher angenommen, sagte Klailova.
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