Nach Colorado
Auch Washington startet legalen Marihuana-Verkauf
Der Bundesstaat Washington im Nordwesten der USA bewilligte in dieser Woche die ersten 24 Verkaufslizenzen für Marihuana-Händler. Vorerst bleibt die Zahl an Geschäften, die seit Dienstag mit klingenden Namen wie "Main Street Marihuana" oder "Cannabis City" Kunden locken, somit überschaubar - insgesamt waren 334 Lizenzen beantragt worden. Dennoch wird der Verkaufsstart als weiterer Erfolg für die Legalisierungsbefürworter gewertet.
Wachsende Steuereinnahmen nach Legalisierung
In Colorado dürfen Erwachsene bereits seit Jahresbeginn Cannabis nicht nur zu medizinischen Zwecken kaufen und konsumieren. Der Bundesstaat kann sich seither über wachsende Steuereinnahmen in Millionenhöhe freuen, während zugleich der befürchtete Anstieg der Kriminalität ausblieb. In Washington gekauftes Marihuana muss nun aber, wie auch in Colorado, in dem Bundesstaat konsumiert werden. Allerdings ist eine flächendeckende Überprüfung kaum möglich, wie Experten einwenden.
Abstimmungen auch in Alaska und Oregon
Auf Bundesebene bleibt die weiche Droge in den USA weiter illegal. 23 Bundesstaaten sowie die Hauptstadt Washington erlauben jedoch den Konsum unter Auflagen zu medizinischen Zwecken. In Alaska stimmen die Wähler im November über eine Legalisierung ab, in Oregon laufen Vorbereitungen für eine Abstimmung im November - parallel zur Kongresswahl.
Neue Debatte um Legalisierung in Österreich
In Österreich ist der Konsum von Cannabis verboten und wird mit bis zu sechs Monaten Freiheitsentzug geahndet. Seit vielen Jahren wird aber aber auf Entkriminalisierung der Konsumenten gesetzt. Zudem ist erst vor Kurzem eine neue Debatte über eine Legalisierung entbrannt, nachdem die Tiroler SPÖ auf Initiative der SJ einen Antrag beschlossen hatte, dass der Konsum, Erwerb und Besitz sogenannter leichter Drogen sowie der Konsum harter Drogen entkriminalisiert werden soll.
Brandstetter: "Legalisierung ist gar kein Thema"
Tirol könnte zum "Colorado Österreichs" werden, hieß es daraufhin in sozialen Netzwerken. "Eine Legalisierung ist gar kein Thema, nicht einmal im Sommer", erteilte Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) einer Legalisierung jedoch umgehend eine klare Absage (siehe Story in der Infobox). Brandstetter setzt ebenso wie Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) auf Therapie und auf Vorsorge. "Es geht vor allem um Prävention. Auch aus meiner Sicht dürfen wir den Konsum von Suchtmitteln - auch von leichten Drogen wie Cannabis - keinesfalls erleichtern", stellte der Justizminister klar.
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